Die Suche nach einem Vermissten hat die Karbener Feuerwehr beim Brand im Gebäude der Gaststätte „Alt Petterweil“ in Atem gehalten. Das Feuer hat erhebliche Folgen für acht Bewohner.
Karben. Als das erste Feuerwehrfahrzeug am Dienstagabend der Vorwoche um kurz nach zehn in die Alte Haingasse rollte und in die Berenger Straße abbog, quoll dicker Rauch aus den Fenstern. Die Glasscheiben waren da bereits gesprungen, die Kunststoffrollläden geschmolzen. Im Innern loderten helle Flammen.
Ein außer Kontrolle geratener Küchenbrand löste den Großeinsatz der Löschtrupps aus. Eine der Wohnungen, die oberhalb und neben der Gaststätte „Alt Petterweil“ liegen, stand in Flammen.
„Das Feuer entstand vermutlich durch in der Küche einer Wohnung in Brand geratenes Öl“, erklärte Polizeisprecherin Sylvia Frech am Morgen danach. Einfach Deckel drauf auf den brennenden Topf, fertig – dass sich Fettbrände nur so schnell und effektiv löschen lassen, war dem Bewohner (28) offenbar nicht bekannt. „Er wollte mit Wasser löschen“, erklärte Karbens Stadtbrandinspektor Christian Becker. Keine gute Idee: „Dadurch kam es zur Explosion“, sagt Becker. Die setzte sofort den Raum, dann die Wohnung in Brand. Immerhin: Die Bewohner aus den acht Wohnungen sowie der Gaststätte konnten sich unverletzt ins Freie retten.
Doch wurde zunächst ein Bewohner vermisst. Während die Feuerwehrleute den Brand schnell unter Kontrolle bringen konnte, suchten bis zu acht Atemschutztrupps gleichzeitig nach dem Vermissten. „Die Lage ist sehr schwierig, weil das Haus innen sehr verwinkelt und alles verraucht ist“, erklärte der Stadtbrandinspektor. Nach gut einer Stunde kam die Entwarnung: Alle Wohnungen waren leer, die Einsatzkräfte fanden niemanden.
Mit mehr als 50 Einsatzkräften aus allen Stadtteilen war es ein Großeinsatz für die Karbener Freiwillige Feuerwehr. Unterstützt wurde sie auch aus der Nachbarstadt Bad Vilbel.
Noch in der Nacht erklärte Christian Becker das Haus für vorerst unbewohnbar. „Die Schadstoffwerte durch Ruß und Rauch in den Wohnungen sind zu hoch.“ Die Bewohner durften in Begleitung der Feuerwehr noch wichtige Habseligkeiten aus den Wohnungen holen. Alle Bewohner seien bei Freunden oder Verwandten untergekommen.
Der Betrieb der Gaststätte im Stockwerk unterhalb der Brandwohnung könne aber normal weitergehen, erläuterte der Feuerwehrchef. „Dort gibt es keine Schäden.“ Zur Höhe des Sachschadens konnte die Polizei noch keine Angaben machen. (den)