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Schon einiges bewegt

Hauptamtsleiterin Petra Steinhuber-Honus will der Verwaltung eine neue Struktur geben

Viel zu tun: Petra Steinhuber-Honus in ihrem Büro im ersten Stock des Bad Vilbeler Rathauses am Dortelweiler „Sonnenplatz“. Foto: Kopp
Viel zu tun: Petra Steinhuber-Honus in ihrem Büro im ersten Stock des Bad Vilbeler Rathauses am Dortelweiler „Sonnenplatz“. Foto: Kopp

Petra Steinhuber-Honus ist in große Fußstapfen getreten. Als Nachfolgerin von Walter Lassek leitet sie seit knapp einem halben Jahr das Hauptamt der Bad Vilbeler Stadtverwaltung. Keine einfache, aber eine spannende Aufgabe.

Bad Vilbel. Stolze 48 Jahre – sein gesamtes Berufsleben – war Walter Lassek für die Bad Vilbeler Stadtverwaltung tätig, davon in den vergangenen 17 Jahren als Leiter des Hauptamts, dem wohl umfassendsten Job in der Verwaltung.

Eine Position die mit viel Verantwortung verbunden ist, aber auch mit vielen Reizen. Kein Wunder, dass knapp 80 Bewerbungen für die Nachfolge Lasseks bei der Stadt eingingen. Petra Steinhuber-Honus konnte sich gegen ihre Mitbewerber durchsetzen. Im April bezog sie ihr neues Büro im ersten Stock das Vilbeler Rathauses.

„Ich bin inzwischen gut hier angekommen, wurde sehr an freundlich aufgenommen“, sagt Steinhuber-Honus. Inzwischen hat sie mit allen Fachbereichsleitern gesprochen. Auch beim Betriebshof, in den Stadtwerken und in der Gartenabteilung hat sie sich schon vorgestellt.

Der Zuständigkeitsbereich der 51-Jährigen ist vielfältig. Personal, Ausbildung und allgemeine Verwaltung, aber auch das Bürgerbüro, die Bäderverwaltung, die Sporthallen, die Tourist-Info, der Sitzungsdienst gehören dazu. Insgesamt sind es 55 Mitarbeiter, die der freundlichen, gleichwohl zielstrebigen Frau unterstellt sind.

Großer Anreiz

Für sie war der Sprung von Königstein, wo sie das Hauptamt in den vergangenen vier Jahren inne hatte, nur logisch. „Zum einen wohne ich in Frankfurt, der Weg ist kürzer.“ Doch auch die größere Struktur hat sie gereizt. Denn Bad Vilbel hat mit etwa 34 000 etwa doppelt so viele Einwohner wie Königstein – und damit auch viel mehr zu verwalten. „Letztlich ist auch der höhere Verdienst ein Anreiz, zumal diese Stellen oft intern vergeben werden und sie dazu noch selten sind. Das ist schon wie ein Sechser im Lotto“, sagt sie lachend.

Als die Entscheidung zu ihren Gunsten fiel, lobte Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) ihre Verwaltungserfahrung und ihre Ausbildung als Juristin. Doch auch das persönliche Auftreten gab den Ausschlag.

Ihre Probezeit endet erst zum 1.Oktober, dennoch hat sie schon jetzt einiges bewegt in der Verwaltung. „Ich setze verstärkt auf die elektronischen Medien, treffe Terminvereinbarungen etwa über das E-Mail-Programm Outlook.“ Auch das Logo der Stadt, die Kommunikation nach außen wurden vereinheitlicht. „Ich will die Marke Bad Vilbel deutlicher herausstellen. Das blaue ,V’ im Briefkopf gefällt mir dabei sehr gut“, sagt sie.

Längerer Prozess

Insgesamt will sie die Strukturen der Verwaltung effektiver gestalten, Arbeitsprozesse innerhalb der verschiedenen Fachbereiche neu zuordnen, um sie thematisch zusammenzuführen. „Man kann jetzt nicht alles auf links drehen, das ist ein längerer Prozess“, sagt sie. Doch Vorstellungen dazu hat sie. Und ihre Mitarbeiter sollen verstehen können, warum manches neu geplant wird.

Eine klare Absage wiederum erteilt sie der Vorstellung, diese effektiveren Strukturen mit weniger Personal anzugehen. Perspektivisch will sie für mehr und noch besser ausgebildetes Personal kämpfen. Dazu will sie auch die Ausbildung im eigenen Haus stärken, denn die Suche nach Fachpersonal gestalte sich schwierig.

Nicht nur kurzfristig, beispielsweise vor der Bundestagswahl, leisteten die Mitarbeiter Überstunden. „Hier bin ich noch Lehrling“, sagt Steinhuber-Honus, doch Wahlleiterin Elke Bär habe hervorragende Arbeit geleistet. „Bad Vilbel ist in den vergangenen Jahren extrem gewachsen, nun kommt noch der Quellenpark hinzu.“ Und auch das geplante Kombibad sowie der mögliche Hessentag werden weitere Kräfte binden, schaut sie voraus.

Bad Vilbel habe in den vergangenen Jahren einen weiten Entwicklungs-Weg hinter sich gebracht. Davon habe sie sich bereits bei einigen Besuchen in der Quellenstadt ein Bild machen können. „Der frühere Zentralparkplatz war grottig, die Neue Mitte hat durch den Umbau extrem gewonnen.“

Der nun anstehende Umbau des Kurhauses betrifft ebenfalls ihren Tätigkeitsbereich der neuen Hauptamtsleiterin. „Das Bürgerbüro dort soll auf jeden Fall beibehalten werden“, sagt die 51-Jährige sie. Doch will sie mehr Platz für die Mitarbeiter schaffen, dafür die Arbeitsbelastung reduzieren, eventuell durch eine Neuorganisation der Terminvergabe. Es bleibt also noch viel zu tun.

Banklehre und Jurastudium


Petra Steinhuber-Honus ist gebürtige Frankfurterin und dort zur Schule gegangen. Zur Ausbildung hat es sie zur Offenbacher Volksbank verschlagen, später hat sie eine Filiale geleitet. 1989 entschied sie sich für ein Jurastudium und schloss es1996 ab. Es folgte eine zweijährige Anstellung bei der Stadt Königstein, dann machte sie sich als Rechtsanwältin selbstständig. 2008 kehrte sie nach Königstein zurück, übernahm die Grundstücksgesellschaft, dann das Liegenschaftsamt, 2013 schließlich das Hauptamt. In ihrer Freizeit geht die geschiedene Mutter von zwei Söhnen (17 und 19) gerne tanzen und zum Sport. Aber sie kocht auch gerne, seit neuestem für ihren Sohn auch vegan. (kop)