Das eine Gewerbegebiet noch nicht erschlossen, schon nimmt Karben das nächste in den Blick. Auf den Feldern zwischen Rewe-Center und B 3 sollen nach Vorstellungen aus dem Rathaus schon bald Betriebe hinziehen können. Getrieben wird das Vorhaben vom Rewe-Center selbst: Der Bau aus den Siebzigerjahren wird wohl noch größer.
Karben. Aus weitem Umfeld fahren die Menschen hierher. Bad Homburg, den nördlichen Frankfurter Stadtteilen, Nidderau, Rosbach, Wöllstadt, Bad Vilbel. Das riesige Angebot im Karbener Rewe-Center ist einfach zu verlockend.
Der Markt an der B 3 ist mit einem Komplettangebot einzigartig in der gesamten Wetterau – und eine Seltenheit im Rhein-Main-Gebiet. Nur wenige dieser supergroßen, warenhausartigen Supermärkte gibt es, zum Beispiel von Real in Eschborn oder Rüsselsheim.
Der Karbener Markt, bis vor ein paar Jahre ein Toom, soll in nächster Zeit renoviert und vor allem vergrößert werden. Bei Rewe in Rosbach laufen derzeit die Planungen. „Die Planungen sind noch nicht abgeschlossen“, erklärt Firmensprecherin Katrin Allstädt. Deshalb können sie noch keine Informationen geben. „Wir sind im Moment in Verhandlungen mit der Stadt.“
Dort bestätigt man die Verhandlungen – die offenbar gerade in der heißen Phase sind. Karbens Wirtschaftsförderer Otmar Stein erklärt, Rewe wolle das Warenhaus modernisieren, umbauen und zugleich in Richtung Landesstraße 3205 hin vergrößern. Das werde nur „eine kleine Erweiterung“, betont Stein.
Mit der Umgestaltung sollen eine Reihe von separaten Läden im Innern entstehen – also wohl wie eine kleine Shopping-Mall. Zugleich werde der Parkplatz verlegt: Anstatt auf einer Ecke an den Markt anzugrenzen, sollen die Parkplätze entlang der gesamten Front angeordnet werden. Dadurch würden die Fußwege für die Kunden kürzer, erläutert Stein.
Noch im IdeenStatus
Wünsche und Möglichkeiten klopfen Rewe und die Stadt ab. Denn bisher fehlen dem Konzern umliegende Flächen. Die hat die Stadt inzwischen über die Hessische Landgesellschaft erwerben lassen, erklärt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Unter anderem habe die evangelische Kirche verkauft.
„Dadurch können wir mit Rewe Flächen tauschen.“ Konkret will die Stadt den östlichen Teil des bisherigen Parkplatzes übernehmen. Damit wäre der Weg frei, damit entlang der B 3 ein weiteres, kleines Gewerbegebiet entstehen könnte. Die Nachfrage nach Gewerbeflächen sei groß, dieses neue Gebiet daher sinnvoll, erklärt Otmar Stein. Welche Unternehmen sich in dieser Eins-A-Lage mit perfekter Straßenanbindung ansiedeln sollen, ist derzeit noch offen. „Wir haben noch keine Ideen dazu entwickelt“, erklärt der Bürgermeister.
Auf Basis der Wünsche von Rewe ergäben sich dann die Möglichkeiten für die Stadt, die restliche Fläche bis zu Bundes- und Landesstraße zu entwickeln. Allerdings schließt Guido Rahn schon jetzt einige Nutzungsoptionen kategorisch aus: „Spielhallen wollen wir keine und keine Supermärkte, von denen haben wir genug.“
Kein weiterer Einzelhandel werde erlaubt, unterstreicht auch Otmar Stein. „Dort soll keine Konkurrenz fürs Stadtzentrum entstehen.“ Auch dort stecken die nächsten Bauvorhaben in den Startlöchern. (den)