Karben. Der Okarbener Autozulieferer Climair will ab Anfang nächsten Jahres sein Betriebsgelände im Gewerbegebiet Spitzacker in Okarben erweitern. Das kündigt Betriebsleiter Reinhard Krausgrill an. Dann solle mit dem Bau eines 2000 Quadratmeter großen und zwei Millionen Euro teuren Lagergebäudes auf einem 10 000 Quadratmeter großen Acker nördlich des Betriebsgeländes begonnen werden.
Auf dem Weg dorthin gab es laut Krausgrill zuletzt noch „ein Steinchen aus dem Weg zu räumen“: Die Stadt setzte der Firma einen Vertrag vor, wonach ein Feldweg mitten durch das Betriebsgelände verlaufen wäre. So hatte sich das Climair nicht vorgestellt, wünschte man sich doch, dass der Weg um das Erweiterungsgelände herum verläuft. Es sei ein Detail in einer „Grauzone“ des Vertrages gewesen, sagt Reinhard Krausgrill diplomatisch. „Es ist wohl vorher nicht richtig darüber gesprochen worden.“ Inzwischen habe sich die Firma mit der Stadt auf einen Verlauf um das künftige Werksgelände herum geeinigt. Die Verträge lägen bereits beim Notar, wo sie demnächst unterschrieben werden sollten.
Dass die Gespräche abgeschlossen und eine Regelung „im gegenseitigen Einvernehmen“ getroffen worden sei, bestätigt auch Stadtrat und Baudezernent Gerd Rippen (Grüne). Mehr Details wolle er allerdings erst in einer Presseerklärung nennen, „wenn alles unter Dach und Fach ist“.
Die Firma Climair leidet seit Jahren unter beengten Verhältnissen an ihrem nur 7900 Quadrameter großen Produktionsstandort. Climair ist Weltmarktführer für Windabweiser aus Acrylglas für Auto- und Lastwagenscheiben, beschäftigt in Karben 70 Mitarbeiter. Firmen wie Daimler, Ford, Skoda, ATU und Stahlgruber sind die Abnehmer. Aufgrund der Platznot muss Climair derzeit Lager in Büdesheim, Rendel und Nieder-Wöllstadt unterhalten. Im Februar hatte Karbens Stadtparlament mit einer Änderung des Bebauungsplans den Weg frei gemacht für den Bau. Derzeit bereite der Architekt das Baugesuch vor. (den)