Erst hatten die sechs- bis siebenjährigen Fußballkinder des SSV Heilsberg Glück. Für sie kommt das DFB-Mobil zu einem Extra-Training vorbei. Doch das endet nach dem Aufwärmen in einem aufziehenden Gewitter. Nun wird ein Ersatztermin nach den Sommerferien gesucht.
Bad Vilbel. Draußen prasseln die Tropfen gegen das Zelt am Rande des Heilsberger Fußballplatzes, es rumpelt und auch Blitze zucken am Horizont. „Ich find’s blöd, dass es regnet“, sagt der siebenjährige Max, der sich mit seinen Freunden aus der G-Jugend des SSV Heilsberg schon so auf diesen Nachmittag gefreut hatte.
Im März erst hatte sich der Verein um einen Termin beim DFB-Mobil beworben, erzählt Trainer Christian Rottländer – und schon bald gab es die Zusage. „Das Mobil kommt zwar zu allen Kinder- und Jugendteams von den Bambinis bis zu den A-Junioren“, erläutert DFB-Koordinator Edmund Bechtold: „Aber die Jüngsten stehen im Vordergrund.“ Nicht um Tore geht es dabei, sondern um „Spiele und Bewegung“, es ist, oder es hätte an diesem Nachmittag ein „koordinierendes Training“ geben sollen. Mit vier kleinen Toren, vier Teams und Übungen, um sich geschickter auf dem Feld zu bewegen: „rechts, links, vorn, hinten, wie ein richtiger Fußballspieler“, so Bechtold.
Doch neben den Fußballkindern sind auch die Trainer angesprochen. Sie sollen sich, so die Hoffnung des DFB, ebenfalls etwas vom Training abgucken und sich nach Möglichkeit beim DFB weiterqualifizieren und Trainerlizenzen machen. Denn gerade bei den Junioren sind es meist fußballbegeisterte Väter, die das Training übernehmen. Die Regeln seien ja bekannt, sagen sie. Aber eine Fachqualifikation kann nicht schaden.
Mannschaft komplett
So geht es auf dem Platz erst einmal ans Aufwärmen. Zwölf Kinder aus der G-Jugend stürmen über den Rasen, ein DFB-Trainer macht mit ihnen lustige Fangübungen. Auch ohne Ball geht es darum, dem Gegenspieler clever auszuweichen. Doch rasch ziehen dunkle Wolken auf, es tröpfelt. Als der Regen heftiger wird, und es zu donnern beginnt, wird das Training abrupt abgebrochen, die Kinder finden in einem Zelt Obdach. Auch wenn schon eine Stunde später wieder die Sonne scheint, die meisten Kinder sind schon gleich von ihren Eltern heimgebracht worden.
Edmund Bechtold bedauert das, aber er ist sicher, dass das Training nach den Herbstferien nachgeholt werden kann. Das sehen auch die SSV-Verantwortlichen so, denn sie freuen sich über die bereits erreichten Erfolge bei der Nachwuchsförderung. „Wir haben erstmals wieder von den G-Bambinis bis zur A-Jugend alle Mannschaften am Start“, erläutert Trainer Markus Köhn.
Vergangenes Jahr fehlte noch das C-Team auf dem Heilsberg. Inzwischen sind dort 280 Kinder und Jugendliche dort aktiv. Für Köhn die Folge guter Jugendarbeit, von motivierenden Trainern und Eltern, die regelmäßig Fahrdienste übernehmen. Auch die Neubaugebiete sorgen für Zulauf. Entscheidend aber sei, „wenn es den Kindern Spaß macht, ist es fast ein Selbstläufer“, sagt Köhn. Und das wird auch belohnt. Zwei Wochen zuvor machte die FFH-Fußballschule auf dem Heilsberg Station, sechs Trainer hielten zweieinhalb Tage 60 Kinder auf Trab. „Und von 21 Spielen hat die G-Jugend nur eines verloren“, freut sich Köhn.
Trockenes Zelt
Dieses Fußballfieber ist auch bei den Fünf- bis Sechsjährigen spürbar, die im trockenen Zelt von ihrer Leidenschaft erzählen. Zwei Jahre ist der sechsjährige Leo schon dabei: „Ich spiele Fußball, weil es Spaß macht. „Dass man da einfach fair spielen kann“, mag Max (7), es sei „gut, dass es den Schiri gibt“. Passen, dribbeln, hohe Bälle kicken – das möchte er weitertrainieren.
Aber dann packt die Jungs schon der Ehrgeiz. „Ich habe schon zwei Tore in wichtigen Spielen geschossen“, meldet sich Thies (5). „Und ich schon alle acht in einem Spiel“, gibt Max zurück. Damit das auch so bleibt, hat Max für die DFB-Trainerstunde einen speziellen Wunsch: „Tricks lernen!“. Etwa, wie man den Ball in die Hacken nimmt und über sich kickt.