Karben. Beruhigung für die Anwohner im Tannenweg am östlichen Rand von Klein-Karben: Kurzfristig soll sie ein kleiner Erddamm vor weiteren Schlammfluten von den oberhalb des Ortes gelegenen Feldern schützen. Zweimal waren Keller, Wohnungen und Garagen mehrerer Häuser bei starken Gewitterregen vor wenigen Wochen mit der schlammigen Brühe vollgelaufen. Die Flutschäden dürften bei vielen hunderttausend Euro liegen.
Als Sofortmaßnahme hat der städtische Bauhof nun den verschlammten Weg hinter den Gärten frei gebaggert. Die Erde wurde jenseits des Weges als Barriere gegen weitere Anspülungen aufgeschüttet. Das schnelle Reagieren diene zunächst nur dem kurzfristigem Schutz, sagt Stadtrat und Ordnungsamtdezernent Jochen Schmitt (SPD). „Es gibt Überlegungen zu einem ganzen Maßnahmenpaket“, erklärt Schmitt. „Es ist aber noch nicht abschließend beraten worden, was wir tun wollen.“ Die Fachleute der Stadt wollen zu einer erneuten Beratung zusammenkommen.
In die Überlegungen sind auch die Landwirte eingebunden, von deren Äckern sich die Schlammfluten in den Orten ergossen. Mit ihnen soll vor allem geklärt werden, ob die Richtung der Bepflanzung – die Pflanzreihen des Maisfeldes laufen hangabwärts direkt auf die Grundstücke zu – geändert werden sollte und kann. „Wir überlegen auch, Bereiche zu schaffen, um durch eine andere Bepflanzung einen gewissen Schutz zu schaffen“, berichtet Schmitt. Zwischen Feldern und Gärten könnte ein Streifen Wiese oder Büsche natürlichen Schutz bieten. „Das ist aber nur eine mögliche Option.“ Als Sofortmaßnahme hatte die Feuerwehr Sandsäcke an die Anlieger verteilt. Diese bilden derzeit noch kleine Wälle zwischen Gärten und Hofeinfahrten sowie der Hanauer Straße. Über sie war die Schlammbrühe bis in den Buchenweg geströmt. (den)