Die Kundschaft scheint zu- frieden zu sein mit der Sanierung des Hallenfreizeit- bades. Denn seit der Wieder- eröffnung steigen die Besucherzahlen an.
Karben. Viele Karbener haben ihr Hallenfreizeitbad ins Herz geschlossen. 2014 war es nach gründlicher Renovierung wiedereröffnet worden – samt neuem Sauna-Anbau. 4,9 Millionen Euro steckte die Stadt in das 1980 eröffnete Bad.
Seit der Wiedereröffnung steigen die Besucherzahlen deutlich an. Sie haben von 2014 bis 2016 in der Schwimmhalle um 13 Prozent, in der Sauna sogar um 20 Prozent zugelegt. Diese Zahlen präsentiert Bürgermeister Guido Rahn (CDU).
Auf den Tag heruntergerechnet, hat die Besucherzahl von durchschnittlich 202 Menschen im Jahr 2014 auf 238 Badegäste in diesem Jahr zugenommen. In der Sauna stieg sie gar von 30 auf 38 an.
2016 zählte die Schwimmhalle 67 437 Besucher, die Sauna 9392. 2014 waren es erst 49 542 Gäste im Bad und 6216 beim Schwitzen. „Das entwickelt sich sehr gut“, freut sich Rahn. Für 2017 deute sich auf Basis der bisherigen Zahlen ein noch besseres Ergebnis an.
Nach 2016 insgesamt fast 77 000 Besuchern will das Hallenfreizeitbad 2017 die Marke von 80 000 Gästen knacken, erklärt der Bürgermeister. „Und unser Wunschziel sind 100 000 Besucher.“
Ganz einfach wird das nicht. Bei den Einzelkartenverkäufen gab es zuletzt keine starken Zuwächse mehr. „Da haben wir wohl schon alle Gelegenheits- und Dauernutzer für uns gewinnen können“, vermutet Guido Rahn keine größeren Wachstumsmöglichkeiten mehr.
Stattdessen soll sich das Bad auf Besucher konzentrieren, die durch Zusatzangebote angelockt werden. „Wir haben einen absoluten Boom bei Schwimmkursen“, erläutert der Bürgermeister. Ob Aqua-Zumba, Babyschwimmen, Aquafitness oder Kraulkurs: Bei all so etwas übersteige die Nachfrage das Angebot. Deshalb soll das Angebot deutlich ausgeweitet werden. Mit Reha-Kursen von Sportvereinen erweitert das Hallenfreizeitbad sein Angebot.
Einen Nachfrage-Boom erlebt ebenso das Schulschwimmen. Aus Karben kommen Schüler klassenweise, auch aus Dortelweil, Ilbenstadt, Rodheim, Wöllstadt, Rosbach und Friedberg. Jeder sechste Besucher ist ein Schüler: 2016 waren es bereits 7964 Kinder. „Unser Ziel ist, dass jedes Jahr hier 10 000 Kinder schwimmen lernen“, erklärt Rahn. Der Rathauschef freut sich dabei über die zuverlässigen Einnahmen. Das Schulschwimmen bezahlt der Wetteraukreis.
„Kopfschmerzen bereiten uns weiter die Kosten“, räumt Guido Rahn ein. Trotz steigender Einnahmen erwirtschaftet das Bad ein dickes Minus. 2014 war es ein Defizit von 654 000 Euro, 2015 dann 708 000 Euro, 2016 „nur“ noch 685 000 Euro.
Personal- und Energiekosten habe man nach Startproblemen inzwischen im Griff, beteuert Rahn. Größter Brocken bei den Kosten sind die Abschreibungen der Sanierung – zuletzt fast 274 000 Euro im Jahr. Dies sei nicht veränderbar, bedauert Rahn. Aber nur eines helfe, damit das Bad wirtschaftlicher werde: „Wir brauchen noch mehr Besucher.“ (den)