Eine unglaubliche Bilanz kann die Rendeler Leichtathletin Lara Tortell für ihre Teilnahmen an hessischen Meisterschaften vorlegen.
Karben. Lara Tortell (TV Rendel) eilt weiterhin von Erfolg zu Erfolg. Bei den U18-Hessenmeisterschaften in der Leichtathletik-Halle Kalbach setzte sie sich sowohl über 200 als auch 400 Meter durch. Kaum zu glauben, aber wahr: Dies waren bereits ihre Hessenmeisterwimpel Nummer 19 und 20.
Nachdem Lara am Wochenende zuvor bei den U20-Hessenmeisterschaften in Hanau bereits die 800 Meter gewonnen hatte, verzichtete die noch 15-Jährige in der Altersklasse U18 auf den Start über ihre Stammstrecke – und konzentrierte sich stattdessen auf die langen Sprintstrecken 200 und 400 Meter, um vor den Deutschen Hallenmeisterschaften am 25. und 26. Februar in Sindelfingen noch wertvolle Schnelligkeitsimpulse zu erhalten.
Doch auch über die kürzeren Distanzen ist Lara Tortell immer eine Kandidatin für einen Platz an der Sonne. Dies bewies sie zuallererst 2016 mit ihrem vierten Platz bei den Deutschen Meisterschaften über 300 Meter – und nun mit allem Nachdruck auch in Kalbach: Sowohl über 200 (25,83 sec.) als auch tags zuvor über 400 m (58,24) düpierte Lara die hessische Sprintelite, setzte sich jeweils an die Spitze des Klassements und feierte im jungen Alter ihre Hessenmeistertitel 19 und 20. Vor allem ihre 400-Meter-Zeit lässt aufhorchen, hätte sie doch mit dieser Zeit selbst die Frauen-Konkurrenz gewonnen.
Der Blick von Lara, aber auch ihrer Trainer und Eltern, Uta und Enrique Tortell, richtet sich nun gen Glaspalast Sindelfingen zur U20-Hallen-DM. Fest eingeplant: ein Start über die Spezialdistanz 800 m.
Marcs Tempoverschärfung
Vier Jahre älter und ähnlich erfolgreich ist Laras Bruder Marc, der vergangenes Jahr unter anderem Deutscher 3000-Meter-Hallenmeister der Altersklasse U20 wurde. Seit Neujahr angekommen in der Erwachsenenklasse, hängen für ihn die Trauben nun extrem hoch. In Kalbach ging er über 1500 und tags darauf 800 Meter an den Start und traf auf starke Teilnehmerfelder.
Marc bestritt beide Rennen aktiv und mutig und war jeweils für die entscheidende Tempoverschärfung in seinem Lauf verantwortlich. Damit sicherte und verdiente er sich jeweils einen Platz auf dem Podest: Der Silbermedaille über 1500 Meter folgte Bronze über 800, jeweils mit nur einer knappen Sekunde hinter Gold. Mit seinen Teamkollegen Sebastian Reuel, Tim Berberich und Espen Wick in der 4×100-Meter-Staffel des TV Rendel erreichte Marc zudem Platz 7 in 1:35,68 min. und damit seine dritte Urkunde des Wochenendes.
Keine Medaillen vergeben wurden im Stabhochsprung der Frauen, da weniger als die vorgegebene Mindestzahl von drei Athletinnen am Start waren. Betroffen hiervon war Verena Roth, U20-Hessenmeisterin von 2016. Sie übersprang in einer Art „One-Lady-Show“ 3,15 m.
Unter die besten acht kam auch TV Rendels Espen Wick über 60 m Hürden (6.). Dabei konnte er seine verbesserten Kraftwerte zumindest andeuten, als er nach der ersten Hürde sogar in Front lag und als Erster auf dem Boden landete – bevor er dann allerdings zu nah an die folgende Hürde kam und seinen Vorwärtsdruck einbüßte. (gg)