Haben Sie einen 50-Euro-Schein griffbereit? Einen guten 50er? Wenn Sie ihn jetzt nehmen und zerknüllen, dann womöglich noch mit Ihren Winterschuhen drauftreten – schauen Sie sich diesen Schein nun an. Hat der Schein wegen seiner Knicke an Wert verloren? – Nein! Jetzt könnte man noch einen neuen 50er dazu legen. Selbst ein neuer 50-Euro-Schein ist nicht wertvoller als dieser, mag er auch schöner aussehen.
Für jeden von uns stellt sich oft die Frage: Was macht mich attraktiv, interessant, wertvoll? Wie viel bin ich wert, was bin ich mir wert?
Wir setzen alles daran, gut da zu stehen, gut anzukommen. Wichtig und wertvoll für andere zu sein. Doch schnell wird dieses Streben zur unendlichen Last, zum unermüdlichen Rennen. Wie gehe ich um mit meinen eigenen Ecken und Kanten, wo gibt es so manche Knicke, die ich nicht an mir mag? Wie gehe ich dann damit um? Verdecken, eine schöne Maske darüberlegen?
Wenn ich meinen Wert ausschließlich aus mir heraus bilden will, dann muss ich mich in jedem Augenblick produzieren. Eindruck machen und Bewunderung erzeugen – lasse ich nach, verliere ich an Wert. Ich komme auf den Geldschein zurück. Der Schein hat einen geringen materiellen Wert. Was ihn wertvoll macht, ist die Europäische Zentralbank. Der Wert ist ihm von außen zugesagt. Gilt das Gleiche nicht für uns Menschen, wenn wir wissen, woher wir kommen?! Dass wir ein Geschöpf Gottes sind, sein Gedanke, sein Ebenbild. Das verleiht uns bleibende Würde, gleich welcher Bodymaße, Zertifikate, gleich welcher Hauptfarbe und Nationalität.
„Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, das erkennt meine Seele.“ Psalm 139, 14
Ich wünsche Ihnen Gottes Segen!
Sören Sommer,
Gemeindepastor der LKG Bad Vilbel – Landeskirchliche Gemeinschaft