Karben. Zum 1. Januar 2017, so hatte das Stadtparlament einen von der SPD-Fraktion stammenden Antrag zugestimmt, sollen die Fahrten mit den ÖPNV im Stadtgebiet nur einen Euro kosten. Die Umsetzung des 1-Tickets haperte allerdings in den ersten ein, zwei Tagen, was Kritik seitens der Karbener SPD hervorrief.
Denn auch am ersten Werktag (2. Januar) im Neuen Jahr gelang es nicht jedem Fahrgast, das günstige Karben-Ticket zu kaufen. Während die Fahrkartenautomaten der Bahn an den S-Bahnhöfen die neuen Tickets ausdruckten, sah es in den Bussen anders aus. Das hatten einige SPD-Mitglieder hautnah erfahren, und heftige Kritik an der Umsetzung durch den Bürgermeister geübt (wir berichteten).
Technischer Mangel
Wie das Problem entstand, kann man beim Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) nicht nachvollziehen, der die Hoheit über die Tarife hat. Der Karben-Tarif sei mit den anderen Aktualisierungen wie üblich in die Systeme gespielt worden und dort auch korrekt verfügbar, sagt Sprecherin Petra Eckweiler.
„Der Verkauf von subventionierten Fahrkarten in Bussen in Karben hat in der Tat nicht funktioniert“, räumt Sven Rischen, Sprecher der für den Wetterauer Nahverkehr zuständigen Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO), ein. Davon waren die Stadtbusse betroffen. Ursache sei ein Softwareproblem gewesen. Dieses sei sofort behoben worden, die Fahrkarten seit Dienstag erhältlich, erklärt Rischen. Wer in Bussen der Linien 72, 73 oder 74 zu teure Tickets bekam, könne sich zwecks Erstattung an den Omnibusbetrieb Eberwein wenden.
Weiter nicht erhältlich sind die Tickets in den Bussen der Linie X27 zwischen Petterweil und Klein-Karben. Sie wird von der Bahn-Tochter DB Busverkehr Hessen betrieben. „Das Problem ist bekannt“, erläutert Thomas Bischoff, Sprecher der Deutschen Bahn. An einer Lösung werde gearbeitet. Kunden erhielten natürlich ihr Geld zurück.
Die SPD-Kritik sei „ein Sturm im Wasserglas“, findet Bürgermeister Guido Rahn. Gegen einen technischen Mangel sei niemand gefeit. Stadt, RMV und VGO hätten im November einen Vertrag abgeschlossen. Die Einführung sei gut vorbereitet worden.
Im Gegenteil: Guido Rahn lobt, dass der Fehler über Nacht habe gelöst werden können. „Damit ist der Tarif nur einen Tag später eingeführt worden.“ (den/cwi)