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Deine Weihnachtsgeschichte 2017

Das Wort zum Sonntag

Johannes Misterek
Johannes Misterek

Die Weihnachtsfeiertage sind vorbei. Die Gans ist verzehrt. Die Geschenke sind ausgepackt. Die Verwandtschaft ist wieder abgereist. Die Weihnachtsdekoration schmückt nicht länger die Wohnungen und Häuser. Der Ort ist leer, an dem der Baum und die Weihnachtskrippe standen. Mittlerweile haben wir das Jahr 2017 begrüßt. Die Schule eben wieder begonnen. Weihnachten 2016 ist Geschichte. Im September geht es dann wieder los, wenn die ersten Lebkuchen in die Supermärkte kommen …

Die Feiertage mögen zwar vorbei sein. Aber Weihnachten ist damit nicht Geschichte! Das, was wir an Heiligabend und an den Weihnachtstagen gefeiert haben, greift nun nach unserem Leben und will mit uns Geschichte schreiben. „Fürchtet euch nicht! Ich verkündige euch große Freude! Euch ist heute der Heiland geboren!“ Die Botschaft der Engel gilt nicht nur für die Weihnachtstage, sondern für alle Tage des Jahres. Kein Tag ist von der Verheißung der Freude und des Friedens, den Gott schenkt, ausgenommen. Wir könnten Heiligabend genauso gut mitten im Sommer feiern. Vielleicht sollten wir das einmal machen, um neu darauf aufmerksam zu werden: Gott kommt nicht nur zur Winterzeit in diese Welt und in mein Leben.

Gott kommt in unser Leben, dahin wo es stinkt, wo es schmutzig und kalt ist, kommt in den Stall unseres Lebens und legt sich in die Krippe, die unser Herz ist. Ich spüre Licht in meiner Dunkelheit, wo ich Gott zutraue, dass er mit meinem Schmutz, den ich leider immer wieder hinterlasse, fertig wird. Es ist wie eine Geburt, wenn ich erfahren darf: Gott verurteilt meine Herzenskälte nicht. Gott schätzt mich Wert, selbst da, wo ich schwach und unbeholfen bin. Im Stall meines Lebens, wo nur noch ehrlich eingestandene Schwachheit und Unvermögen herrschen, da kann die Kraft Gottes auftreten und alles neu übernehmen. Und mich zu einem Menschen machen, der dem Anderen versucht so zu begegnen, wie Gott mir in Jesus begegnet.

Wirklichen Frieden auf Erden wird es nicht mit menschlichen Mitteln geben. Die Verwandlung der Welt beginnt in Deinem und in meinem Herzen. Und sie ist nur möglich durch Vergebung und Versöhnung mit Gott. Wer mit Gott versöhnt ist, findet Frieden für die eigene Seele und wird auch immer wieder den Weg des Friedens zu den Mitmenschen finden und einschlagen. So schreibt Gott seine Weihnachtsgeschichte mit Dir und mit mir – alle Tage des Jahres.

Pfarrer Johannes Misterek

Ev. Kirchengemeinde
Massenheim