Karben. Bei optimalen Temperaturen fand am 1. Adventswochenende der traditionelle Rendeler Weihnachtsmarkt der evangelischen Kirchengemeinde statt, in diesem Jahr unterstützt durch die Chorgemeinschaft Rendel und den TV Rendel. Bereits zum vorgezogenen Märchen „Frau Holle“ zog es am Samstag viele Familien ins Gemeindehaus, ehe mit dem gemeinsamen Ansingen des ersten Advents am wieder neben dem Aufgang zur Kirche errichteten überdimensionalem Gemeindekranz der Weihnachtsmarkt eröffnet wurde.
Schon im siebten Jahr erfreut der Gemeinde-Adventskranz der Rendeler evangelischen Kirchengemeinde Einwohner und Vorbeifahrende an der Hauptstraße am Aufgang zur Rendeler Kirche. Der aus Holzsparren und unzähligen Tannenzweigen erstellte Kranz entfaltet besonders in der Dunkelheit seine weihnachtliche Atmosphäre – dann leuchten die stilisierten Kerzen dank der alljährlichen Stromspende eines Nachbarn in goldenem Glanz.
„So viele waren es noch nie“, hörte man des Öfteren, und vor allem viele Kinder sangen im Feuerschein kräftig die Lieder „In der Weihnachtsbäckerei“ und „Wir sagen Euch an den lieben Advent“ mit. Weiter ging es im Gemeindehausgarten bei allerlei Grill-, Pilz- und Kartoffelspezialitäten, Waffeln, Stockbrot sowie Bockbier vom Fass, Glühwein, örtliche Schnäpse und der Möglichkeit, sich mit Weihnachtsbasteleien auszustatten.
Die „Weihnachtsbläser“ erfreuten wie seit vielen Jahren wieder mit bekannten Weihnachtsweisen und der proppenvolle Gemeindehausgarten leerte sich erst wieder etwas, als die Rendeler Kirchentheatergruppe „Familie Dippes“ zu ihrer frech-frivolen Persiflage „Frau Hölle – so war es wirklich“ für Erwachsene in Rendeler Mundart aufrief. In diesem mutierte Frau Holle zur Puffmutter des Etablissement „Rotkäppchen“, dass zum Amüsement der Besucher von verschiedensten Märchenfiguren besucht wird – unter anderem von Rumpelstilzchen, dessen Namen nur deshalb nie erraten wird, damit es immer wieder kommt. Mit anschließenden Absacker und angeregten Gesprächen über das Stück an den Ständen im Garten endete das Samstagsprogramm. Am Sonntagnachmittag folgte das beliebte adventliche Kaffeetrinken mit selbst gemachten Kuchen, das vom betreuten Kinderbasteln begleitet wurde. Den Abschluss des Wochenendes bildete schließlich eine stimmungsvolle abendliche Taizé-Andacht in der mit hunderten Kerzen illuminierten und mit echten Ikonen bereicherten Pfarrkirche. Die Mühe für die Gestaltung kam an, so bescheinigte eine gerührte Kennerin der Szene, sie hätte außerhalb von Taizé noch nie einen so authentischen Gottesdienst erleben dürfen.
Dem Adventssingen am Gemeindekranz kann auch an den nächsten Adventssamstagen jeweils um 17.30 Uhr beigewohnt werden. Anschließend sind die Sängerinnen und Sänger zum Glühwein oder Punsch und adventlichen Plausch am Feuer mit open end eingeladen. (zlp)