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Es wird „Wie im Himmel“

Burgfestspiele 2017 mit Goldoni-Komödie, Sunset Boulevard und 60er Jahre-Revue

Machen schon heute auf das Programm der Saison 2017 neugierig (von links): Claudia Carda-Döring, Bürgermeister Thomas Stöhr, Ruth Schröfel, Angelika Zwack und Intendant Claus-Günther Kunzmann. Foto: Hirschmann
Machen schon heute auf das Programm der Saison 2017 neugierig (von links): Claudia Carda-Döring, Bürgermeister Thomas Stöhr, Ruth Schröfel, Angelika Zwack und Intendant Claus-Günther Kunzmann. Foto: Hirschmann

Die Komödie „Diener zweier Herren“ von Carlo Goldoni, Andrew Lloyd Webbers Musical „Sunset Boulevard“, die mit viel Musik versehene Bühnenversion des Kinofilms „Wie im Himmel“ und eine musikalische Revue der 60er Jahre sollen bei den Burgfestspielen 2017 als Eigenproduktionen ebenso zahlreich die Zuschauer anlocken wie bei der vor knapp fünf Wochen beendeten Spielzeit 2016.

Bad Vilbel. Nach der Spielzeit ist vor der Spielzeit! Das Ende der diesjährigen Bad Vilbeler Freilicht-Saison liegt gerade mal knapp einen Monat zurück, da wird mit der Bekanntgabe des Programms bereits auf den Sommer 2017 eingestimmt. Bürgermeister Thomas Stöhr zeigte sich überzeugt, dass man mit der Wahl der Inszenierungen, die selbstverständlich wie gewohnt verschiedene Genres abdecken, wieder den Erwartungen der Zuschauer gerecht werden wird.

Wie in den Vorjahren starten die Burgfestspiele auch 2017 mit den Inszenierungen des Kinder- und Familienprogramms bereits im Mai. Am 6. Juni wird dann das Hauptprogramm mit der wohl bekanntesten Goldoni-Komödie in der Regie von Adelheid Müther eröffnet. Dabei versucht der stets hungrige und stets mittellose Truffaldino als „Diener zweier Herren“ satt zu werden und auf einen grünen Zweig zu kommen. Seine Lügen stiften Verwirrungen und zwar vor allem auch bei ihm selbst. Dass sich am Ende alles doch in Wohlgefallen auflöst, erstaunt dann jedoch nicht.

Stummfilm-Diva

Als Musical wird Regisseur Benedikt Borrmann „Sunset Boulevard“ in Szene setzten. Erzählt wird eine eng gefasste Geschichte, die keine Massenszenen wie beispielsweise bei Evita biete, aber geprägt sei von wunderbarer Musik und von großartig gezeichneten Figuren, verspricht Intendant Kunzmann. Lloyd Webber hat das Musical 1993 geschrieben. In der amerikanischen Fassung des Musicals feierte die Hollywood-Schauspielerin Glenn Close ihren größten Broadway-Erfolg. Erzählt wird das Schicksal der Stummfilm-Diva Norma Desmond, die abgeschieden in einer Villa am Sunset Boulevard ganz in der Scheinwelt ihres verblassten Ruhms lebt. Sie bekommt immer noch viel Fan-Post, die aber von ihrem Butler geschrieben werden. Als ein vor seinen Gläubigern fliehender Drehbuchautor in der Villa Unterschlupf findet, meint die Diva, er könne ihr wieder zu einem glamourösen Comeback verhelfen.

„Wie im Himmel“ basiert auf dem europaweit erfolgreichen gleichnamigen schwedisch-dänischen Musikfilm aus dem Jahr 2004. Der international bekannte Dirigent Daniel Daraus kehrt nach einem Herzinfarkt in seine Heimatstadt zurück. Dort wird er zunächst genötigt den örtlichen Kirchenchor zu leiten, erlebt dann aber erst hier, wie sein Traum wahr wird, die Herzen der Menschen durch Musik zu verbinden. Bei dieser Schauspielinszenierung mit Musik werde der Chor VilBelCanto eine tragende Rolle spielen, verrät der Intendant. Regie wird Milena Paulovics führen, die damit ihr Debüt in der Vilbeler Burg geben wird.

Die fliegende Emma

Schließlich wird als vierte Produktion auf der Hauptbühne Regisseur Christian H. Voss eine Revue mit Musik-Hits der 1960er Jahre inszenieren. Der Schwerpunkt liege dabei auf dem Ende der 60er Jahre mit der „Aufbruchstimmung“, die in vielen Teile der Welt überschwappte.

Das Kinder- und Familienprogramm beginnt bereits im Mai mit Mozarts Oper „Figaros Hochzeit“ in der Regie von Benedikt Borrmann und unter musikalischer Leitung von Markus Höller. Die Inszenierung ist für Kinder ab fünf Jahren geeignet. Als Schauspiel steht eine Bühnenversion des Romans „Tintenherz“ auf dem Spielplan. Diese Inszenierung von Kirsten Uttendorf richtet sich an Kinder ab sieben Jahren.

Als Musical kommt in der Nachfolge von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ aus diesem Sommer folgerichtig „Jim Knopf und die Wilde 13“ zur Aufführung. Regisseur Christian H. Voss lässt die Lok Emma zu Lande, zu Wasser und in der Luft dampfend lange Strecken zurücklegen.

Anne Franks Tagebuch

Für das Spätprogramm kommt es im Burgkeller zur Wiederaufnahme von „Er ist wieder da“. Ulrich Cyran wird zudem auch Regie bei der neuen Inszenierung „Das Tagebuch der Anne Frank“. Als drittes Kellerstück wird Mascha Pitz „Ziemlich beste Freunde“ inszenieren nach dem bekannten Kinofilm.

Die Gastspiel-Reihe glänzt mit einem Auftritt von Helen Schneider. Bereits gebucht sind auch der Klarinettist Giora Feidman mit Band und die Kabarettisten der Leipziger Pfeffermühle.

Bei den Matineen „sonntags um elf“ wird auf die beim Publikum beliebten Künstler und Ensembles gesetzt, die mit ihren neuen Programmen kommen. So die 6-Zylinder, die Jackson Singers und Walter Renneisen um nur drei Beispiele zu nennen.

Kartenverkauf ab 31. Oktober


Verkaufsstart für die Burgfestspiel-Saison 2017 ist am Montag, 31. Oktober. Die Kartenpreise wurden „moderat erhöht“, wie die Festspielleitung mitteilt. Der Spielplan ist bereits im Internet unter www.kultur-bad-vilbe.de einzusehen. Online-Buchungen sind aber ebenfalls erst ab dem 31. Oktober möglich. Das Kartenbüro der Stadt im Klaus-Havenstein-Weg 1 ist telefonisch unter (0 61 01) 55 94 55 erreichbar. Dort sind bereits Karten für die Inszenierung „Tschick“ erhältlich, die im Sommer im Burgkeller gezeigt wurde und nun am Mittwoch, 2. November, und Montag, 21. November, jeweils ab 20 Uhr sowie am Donnerstag, 3. November, und Dienstag, 22. November, jeweils ab 11 Uhr im Kulturzentrum Alte Mühle zus sehen ist. (hir)