Karben. Epochaler Schritt für den Sport in Karben: Mit der Einweihung des Streetballplatzes geht der erste Teil der Stadion-Erweiterung in Betrieb. Und das nicht einfach so, sondern im Glanz eines äußerst prominenten Besuchers – der zugleich ein Ur-Kärber Bub ist.
So ist am Mittwochabend Holger Geschwindner (70) zur Eröffnungszeremonie vor Ort. Die Basketball-Choryphäe hat Dirk Nowitzki entdeckt. Nicht nur: Geschwindner war maßgeblich an der Gründung der Basketballabteilung des TV Okarben beteiligt. Der Verein wird in diesem Jahr 45 Jahre alt – und er wird den neuen Streetballplatz im Stadion an der Waldhohl nutzen.
Während die Sonne über dem Taunus versinkt und das Stadion in rötliches Licht taucht, finden sich immer mehr Menschen am Waldhohlweg ein. Sowohl die Basketballer des Vereins als auch Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Dazu Jörg Wulf, Vorsitzender des Sportkreises Wetterau und zugleich des größten Vereins in der Stadt, des Karbener Sportvereins (KSV). Und Michael Rüspeler, Präsident des hessischen Basketballverbandes, ist gekommen.
Ehrengast Holger Geschwindner unterhält sich bestens gelaunt mit den Karbenern. Er selbst hat bis zum Abitur in Karben gelebt, mittlerweile aber keine Familie mehr in der Stadt. „Ich lebe in der Nähe von Bamberg und gebe dort Training für Basketballer“, erklärt er. Dirk Nowitzki, erfolgreichster nicht-amerikanischer Basketballer, aller Zeiten, hat Geschwindner einst entdeckt und gefördert. Nowitzki wird noch heute von dem ehemaligen Karbener trainiert.
Dreimal im Jahr fliegt Geschwindner in die USA, um dort Nowitzki in Form zu bringen. Karben aber ist bei ihm bis heute präsent: „Mir gehört noch immer eine Streuobstwiese hier, und mein Vater liegt in Okarben begraben.“
Vor 45 Jahren spielte Geschwindner mit seinem Basketballteam bei einer Vereinsfeier auf dem Schulhof. „Das kam so gut an, dass der TVO eine eigene Basketballabteilung ins Leben gerufen hat“, erklärt Vereinschef Sebastian Wollny.
Der Streetballplatz sei zwar etwas kleiner als ein Basketballfeld, doch fürs Training perfekt. Die Basketballer seien nun nicht mehr auf die Vergabe von Hallenzeiten angewiesen, was ein enormer Schritt nach vorne sei, freut sich Wollny.
„Schon bald wird auch ein wettkampftauglicher Basketballplatz entstehen“, kündigt Guido Rahn an. „Heute ist es nur eine Teileinweihung.“ Feierlich wird das Band zerschnitten, Rahn wagt den ersten Wurf. Es werden Bälle verteilt, Holger Geschwindner stellt sich neben den Korb, macht es vor, die Karbener machen es nach. (nmg)