Karben. Bis August soll Karbens Stadtregierung ein Konzept zur Sanierung des Hallenfreizeitbades vorlegen. Das beschloss das Stadtparlament am Freitagabend einstimmig – nachdem es seit einem Jahr auf die Vorlage eines solches Konzepts wartet.
Die Verwaltung überraschte die Parlamentarier damit, dass auf ihren Plätzen der bereits Ende Mai 2007 angeforderte Maßnahmenkatalog zur Sanierung auslag. Die Kritik von Felix Friedrich (CDU), wonach das Konzept überfällig sei, kommentierte Bürgermeister Roland Schulz (SPD): „Ich weiß gar nicht, wovon sie gerade gesprochen haben.“
Pikant: Das am Freitag ausgeteilte Schriftstück trägt das Datum vom 30. Januar 2008, was für Unmut bei der Koalition aus CDU, FWG und FDP sorgte. Schon seit längerem kritisieren die Koalitionäre das schleppende Vorgehen von Magistrat und Stadtwerke-Betriebsleitung beim Erstellen eines Konzepts für die Sanierung des 1981 eröffneten Bades. Sie wollen mit der Sanierung erreichen, dass das jährliche Defizit auf eine halbe Million Euro begrenzt wird. Laut Bürgermeister steigt es binnen der nächsten Jahre auf mehr als 900 000 Euro.
Ihre Forderung nach Aufnahme in das neue Förderprogramm des Landes für Hallenbadsanierungen habe der Magistrat längst erfüllt, konnte Schulz nun berichten – „lange bevor alle anderen wach geworden sind“. Die Nachricht, dass Karben ins Förderprogramm aufgenommen sei, hatte Stadtrat Jochen Schmitt (SPD) den überraschten Stadtverordneten am Mittwoch im Sozialausschuss eröffnet. „Toll, dass der Magistrat einmal selbstständig tätig geworden ist“, lobte Tim Krumpholz (CDU). „Es wäre schön gewesen, wenn wir das früher erfahren hätte“, schließlich berichte Schulz ja auch über Ersatzbeschaffungen von Gießkannen auf den städtischen Friedhöfen. (den)