Im Karbener Altenheim des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) startete jetzt ein ungewöhnliches Projekt. Clowns sollen im kommenden Jahr regelmäßig Freude und Begeisterung im Heim verbreiten.
Karben. „Da haben wir uns ja etwas eingefangen“, lacht Einrichtungsleiter Jörg Malkemus nach der stürmischen Begrüßung durch die drei Clowns. Diese haben ihre roten Nasen danach aber abgesetzt und somit ihre Clownsfertigkeiten gegen das etwas offiziellere Wesen eingetauscht.
Die Wetterauer Clownsfrauen haben sich bei einem Seminar kennengelernt und die Verbundenheit zur Region namensgebend gemacht. „Dabei kommen wir eigentlich alle aus anderen Regionen Deutschlands“, sagen sie. „Das hilft uns oft, weil wir es natürlich mit Menschen aus dem ganzen Land zu tun haben“, so Clownin Beate Weil. „Darüber finden wir immer wieder viele Zugänge.“
Begonnen hat die Geschichte damit, dass Malkemus sich mit Ernst Decker von der Karbener Bürgerstiftung zusammentat, der finanzielle Unterstützung für ein Projekt im Altenheim anbot. Dann lernte der Heimleiter bei einem Seminar die Clowninnen kennen – und das Projekt war geboren. In den Jahren 2011 und 2012 habe schon einmal ein Clown regelmäßig die Bewohner des Seniorenheims besucht, mit großem Erfolg. „Die medizinische Wirkung, die ein Clown hat, ist nicht zu vernachlässigen“, sagt Clownin Uta Gruyters. „Lachen ist einfach gesund. Die Gäste vergessen alles andere in diesem Moment.“ Doch nicht nur für die Betroffenen, auch für pflegende Angehörige und Mitarbeiter sei der Besuch der Clowns eine wichtige Abwechslung, berichten die drei aus ihren Erfahrungen.
Zunächst skeptisch
„Ich erinnere mich allerdings“, fügt Jörg Malkemus hinzu, „dass die Clownsbesuche damals auf ziemlich große Skepsis gestoßen sind, sowohl bei Mitarbeitern, als auch bei Angehörigen.“ Diese habe sich aber schnell wieder gelegt. „Und wer den Clowns signalisiert, dass er das nicht mag, wird natürlich auch in Ruhe gelassen“, betont er.
Doch seien die Clownsbesuche seiner Beobachtung nach, wie mit einem glänzenden Oldtimer durch die Stadt zu fahren. Überall, wo sie auftauchten, zaubere sich ein Lächeln auf das Gesicht derer, die sie sehen. Die Wetterauer Clownsfrauen hätten viel Erfahrung, seien regelmäßig in Heimen. „Ich denke, es ist wichtig, ein gewisses Gespür dafür zu haben, wie ich auf einzelne Personen zugehen kann – und auch, was an diesem oder jenem Tag möglich ist“, sagt Uta Gruyters.
Meistens finde ein Kaffeetrinken statt, bei dem die Clownsdamen vorgestellt würden. „Wir kommen dann dazu. Mit Seifenblasen, Gedichten und viel Musik“, schildert Beate Weil. „Im Anschluss besuchen wir meistens einige Bewohner auf ihren Zimmern, weil sie zum Beispiel bettlägerig sind.“