Beim FV Bad Vilbel ist die Enttäuschung über den knapp verpassten zweiten Platz längst abgehakt.
Bad Vilbel. Am Ende der vergangenen Runde platzte der Traum des FV Bad Vilbel von der Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Hessenliga – nach dem späten Ausgleichstreffer im Spiel bei Kickers Offenbach II reichte es „nur“ zu Platz drei. Das war zwar nach dem Abstieg 2007 das beste Ergebnis in der Verbandsliga Süd, die Freude hielt sich aber verständlicherweise in Grenzen. Wobei: Zugetraut hatte es den Wetterauern ja ohnehin kaum jemand, dass sie sich als ernsthafter Aufstiegskandidat etablieren würden. Und wäre da nicht der eine Punkt Abzug wegen Nichterfüllung des Schiedsrichtersolls gewesen, wäre das Team von Trainer Amir Mustafic doch auf Platz zwei ins Ziel gekommen.
Bauscher ist zurück
Inzwischen geht der Blick längst wieder nach vorne. Und diesmal hat die Konkurrenz Bad Vilbel durchaus auf dem Zettel. Das liegt natürlich an den guten Leistungen der letzten Monate, hängt aber wohl auch mit den Neuzugängen zusammen, die von außen betrachtet gut zur Mannschaft zu passen scheinen. Allen voran sind da Rückkehrer Alexander Bauscher zu nennen und natürlich Jonas Grüter, der aus der Jugend der SG Bornheim/Grün-Weiß über den FSV Frankfurt zur Eintracht kam und der in der Saison 2010/11 an dem bis heute andauernden Höhenflug von Darmstadt 98 beteiligt war – er stieg als Stammspieler mit den „Lilien“ in die Dritte Liga auf.
Sehr talentierte Jungs
Mustafic weiß natürlich, was er an Grüter hat. „Er ist wohl der intelligenteste Fußballer, den ich bis jetzt als Spieler hatte“, sagt er, lobt aber auch die anderen: „Das sind alles sehr talentierte Jungs. Der eine oder andere muss noch etwas mehr Gas geben oder sich mehr konzentrieren, aber das wird schon.“ Und auch für seine Abgänge hat der Coach noch lobende Worte: „Ich vermisse jeden Einzelnen. Das war eine gute Mannschaft, die viel Spaß gemacht hat. Aber im Fußball geht es immer weiter und der eine oder andere muss sich jetzt eben neu orientieren.“ Mit Leuten wie Bauscher und Fatih Uslu, die „erwachsener geworden“ seien und sich „in der Einstellung verbessert“ hätten, könne man die Abgänge bestimmt kompensieren, meint Mustafic.
Dass Bad Vilbel nach der guten Vorsaison automatisch Favorit sei, davon will der Trainer nichts wissen. Die Vergangenheit zähle im Fußball nun einmal nicht, sagt er: „Wir müssen erst einmal sehen, ob wir konstant und stabil spielen können und wie unser Spiel nach vorne sich entwickelt. Talent ist da, nun wird es auch auf die Mentalität ankommen. Wir haben uns vorgenommen als Mannschaft zu funktionieren, das ist die Basis von allem. Druck haben wir keinen, unbedingt vorne dabei sein zu müssen – aber Lust darauf haben wir natürlich.“ (rst)
Tor:Abwehr:Mittelfeld und Angriff:Trainer: Amir Mustafic