Viele Vereine werden aufatmen: Die Bauarbeiten am Stadion an der Waldhohl haben Anfang Mai begonnen. Nach den ersten Vermessungsarbeiten rollten in dieser Woche die Bagger an, um den einstigen Acker für den späteren Kunstrasenplatz vorzubereiten.
Karben. Nur noch wenige Stoppeln sind von dem einstigen Acker zu sehen. Drei Bagger, vier Schlepper mit Mulchkippern, zwei Radlader und zwei Walzen bearbeiten mit großem Motorengebrumm das Feld, bewegen große Erdmassen. Da das Gelände oberhalb des jetzigen Stadions an der Waldhohl Hanglage hat, muss der Höhenunterschied ausgeglichen werden, schließlich soll ja später der Ball nicht gen Tal rollen. „Es sind drei Meter, die wir ausgleichen müssen“, sagt Baustellenleiter Andreas Andersohn von der Firma Schmitt aus Lang-Göns. Etwa 17 000 Kubikmeter Erde müssen dafür bewegt werden. Diese wird jedoch nicht abtransportiert. „Die überschüssige Erde verwenden wir direkt, um die Naturtribüne und den Lärmschutzwall aufzuschütten“, erklärt Andersohn.
Abraum wird Wall
Der Lärmschutzwall ist wegen des geplanten Wohngebiets in der Nähe gedacht. „Außerdem müssen wir die Erde dann nicht wegfahren“, sagt der Baustellenleiter. Während die Bagger auf der rechten Seite, zu Groß-Karben hin, die Erde schon ausheben, entsteht zum Karbener Wald und nach Burg-Gräfenrode hin bereits der Wall. Auf einer Koppel direkt neben der Baustelle grasen ein paar Pferde, die sich von dem Baustellentrubel nicht stören lassen. Holzpfosten stecken im Boden und markieren die wichtigsten Punkte.
Schon jetzt kann man sich gut vorstellen, wie es später einmal aussehen soll. „Wenn das Wetter so hält, dann sind wir mit unseren Arbeiten bis Ende Juli fertig“, schätzt Andersohn, der sich seit 40 Jahren mit der Neuanlage von Sportplätzen beschäftigt. „Jede Baustelle ist anders, das ist immer wieder spannend, weil es unterschiedliche Bedingungen gibt“, sagt er. Bis jetzt läuft alles nach Plan. Die Bauarbeiten werden noch einige Zeit dauern. Nachdem der Boden ausgeglichen und stabilisiert ist, erfolgt eine Analyse desselben. „Dann wird Kalk aufgebracht und eingearbeitet“, erklärt der Baustellenleiter. Nach dem Planieren verlegen die Arbeiter die Drainagen für die Entwässerung sowie die Stromkabel. Darüber kommt dann die Tragschicht aus Schotter und die Platzeinfassung. Damit ist die Baustelle aber noch lange nicht abgeschlossen. Wenn diese Arbeiten im Juli soweit erledigt sind, kommt bereits die nächste Firma, die eine Elastiktragschicht und schließlich noch den Kunstrasen verlegt.
Neues Streetballfeld
Das neue Kunstrasenspielfeld wird 64 mal 100 Meter groß, weiß Michael Soborka vom Tiefbauamt. Damit ist es auch für internationale Spiele geeignet. Hinter den Strafräumen werden Ballfangzäune errichtet.
Die neue Flutlichtanlage beinhaltet vier Lichtmasten mit einer Leistung von insgesamt 135 Lux Lichtstärke. Die Arbeiten sollen Ende September abgeschlossen sein. „Es wäre schön, wenn wir dann am 3. Oktober den Platz einweihen könnten“, sagt Bürgermeister Guido Rahn (CDU), der sich an Ort und Stelle ein Bild von den Bauarbeiten macht.
Doch bis dahin bleibt noch viel zu tun. Denn zwischen dem Stadion und dem Kunstrasenplatz entsteht ein Streetballfeld mit Kunststoffbelag in einer Größe von 15 mal 27 Meter. Das ist damit neben Streetball auch für Ringtennis geeignet. Dieses Areal wird komplett mit einem Ballfangzaun eingefasst.
Außerdem wird ein Multifunktionsgebäude mit Duschen und Toiletten gebaut, das die Vereine nutzen können. „Geplant ist, dass die KSG Groß-Karben, der KSV Klein-Karben, die TG Groß-Karben, der TV Rendel, die Damenfußballmannschaft der FSG Burg-Gräfenrode und die Jugendmannschaft des FC Karben den Platz später nutzen können“, zählt Rahn auf. Dafür sollen sich die Fußball-Vereine auch an der Unterhaltung des Areals beteiligen.
Die Fakten
Die Kosten für die Erdarbeiten des neuen Platzes liegen bei 760 000 Euro. Der Kunststoffrasen und die Arbeiten dafür sind mit 250 000 Euro veranschlagt worden. 110 000 Euro kosten alleine die Planungen für das Gelände. Neben dem Stadion werden neue 49 Parkplätze gebaut, 100 Stellplätze existieren bereits am bestehenden Rasenplatz. Eingefasst wird die Sportanlage später mit einem 460 Meter langen Zaun. Für den späteren Kunstrasen hat sich die Stadt bereits mehrere Muster schicken lassen, die es inzwischen auch schon in unterschiedlichen Farbschattierungen gibt. Somit wird der Eindruck eines täuschend echt aussehenden Rasens erweckt.