„Das Hitler-Bild der Deutschen in den letzten 70 Jahren“, lautet der Untertitel zu dem Buch „Mensch Hitler“, aus dem der Autor und Journalist Rolf Rietzler am Donnerstag, 12. Mai, 20 Uhr in der Stadtbibliothek am Nidda-Platz liest.
Bad Vilbel. In seinem satirischen Roman „Er ist wieder da“ lässt der Autor Timur Vermes Adolf Hitler im Jahr 2011 in Berlin aufwachen und mit Auftritten in Fernsehshows wieder neue Anhänger finden. Für die Burgfestspiele bereitet Regisseur Ulrich Cyran gerade eine Bühnenversion vor (Premiere ist am 12. Juni). Insofern lag es nahe, dass das Kulturamt und der örtliche Geschichtsverein vorab Rolf Rietzler zu einer Lesung eingeladen haben.
In der Ankündigung hierzu wird das Thema wie folgt skizziert: Mensch, Adolf! 70 Jahre nach seinem Tod ist Hitler allgegenwärtig. Eine Kultfigur der anderen Art. Ein Untoter, mit dem sich deutsche Lebenslügen und Opfermythen verbinden. Einsetzbar im innenpolitischen Streit und in außenpolitischen Strategien. Rolf Rietzler nimmt Hitlers Präsenz nicht nur bei den Nostalgikern wahr, sondern untersucht die Hitler-Manie in allen Teilen der Gesellschaft. Mit scharfzüngigem Furor folgt er dem „Führer“ und den Macharten, die in immer neuen Büchern, Filmen und in der Forschung das Bild entstehen ließen, mit dem die Deutschen ihre NS-Vergangenheit zu schönen suchen. In den Medien ist er längst eine Marke. Ob als hassgeliebter Superstar in TV-Serien, ob als Kriegsherr oder „privat“ auf dem Berghof – man möchte ihn los sein und zugleich behalten. Eine Bestandsaufnahme, die zeigt, wie „Deutschlands Größter“ nicht klein zu kriegen ist.
Der 1941 geborene Rolf Ritzler war unter anderem 20 Jahre Redakteur beim Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ und leitete das Ressort Zeitgeschichte. (hir)
Der Eintritt zu dem Vortrag am 12. Mai in der Stadtbibliothek Bad Vilbel kostet 12 Euro, ermäßigt 8 Euro.