Bad Vilbel. Zwischen 15 und 20 Menschen schlagen jeden Dienstag und Donnerstag beim SSV Heilsberg auf den Sandsack: Zu diesen Terminen treffen sie sich nämlich mit C-Lizenz-Boxtrainer Christian Gallone und Weltmeister Heinz Bresser im Georg-Muth-Haus zum Boxtraining.
Die neue Abteilung des SSV hat innerhalb von nur drei Monaten nach ihrer Gründung einen respektablen Aufschwung erlebt. Aber es waren auch schon mehr Sportler da. Unstimmigkeiten mit anderen Vereinen und Abteilungen, die zu gleichen Zeiten in der Halle trainierten, haben ihnen jedoch den Spaß am Boxen verdorben. „Die Zeiten wurden geändert. Wir können friedlich boxen, ohne dass es Querelen mit anderen gibt“, sagt Abteilungsleiter Gallone, Telefon (0160) 97823792. Er hofft, dass die Vergraulten den Weg zurück auf den Heilsberg finden. „Denn wir sind ein junger, dynamischer Boxclub, der aktive, engagierte Leute brauchen kann.“
SSV-Vorsitzender Klaus-Peter Schulz, der in jungen Jahren selbst eine Zeit lang geboxt hat, hat Freude daran, hin und wieder die dicken Handschuhe anzuziehen, um zu sehen, was er noch kann. Bei ihm finden die Boxer ein offenes Ohr, wenn sie ihm erklären, dass die drei im Einsatz befindlichen Sandsäcke neben den Garderoben im Souterrain des nach Georg Muth benannten Bürgerhauses für 20 Aktive längst nicht mehr ausreichen. Mindestens drei weitere müssten angeschafft werden. Noch immer grübeln die Trainer und der Vorsitzende darüber, welche Art von Boxring der richtige ist und wo er aufgestellt werden könnte. Der Platz vor den Garderoben ist ebenso zu klein wie im Foyer. Nun wird geprüft, ob sich ein Ring mit Befestigung an den Säulen der Reckstange in der Halle realisieren ließe, der allerdings jedes Mal auf- und abgebaut werden müsste. Möglicherweise könnte auf der Bühne ein Ring stehen bleiben, so lange dort der Platz nicht für eine Veranstaltung gebraucht wird.
„Beim Bau der neuen Sporthalle werden die Bedürfnisse der Boxer in jedem Fall mit zu berücksichtigen sein“, ist Schulz, der auch Ortsvorsteher (CDU) ist, überzeugt. Denn die Erkenntnis, „dass Boxen nichts mit Herumprügeln zu tun hat, sondern einen ausgezeichneten sportlichen Ausgleich für Körper und Seele“ darstelle, setze sich immer mehr durch, hat Gallone beobachtet. Entsprechend groß sei die Nachfrage. Nicht nur aus Bad Vilbel, sondern vielfach aus Karben, Frankfurt und dem ganzen Umkreis kämen Sportler auf den Heilsberg. Die Boxer haben nun im Georg-Muth-Haus ihre festen Zeiten, und zwar dienstags von 20 bis 22 Uhr sowie donnerstags von 18.30 bis 20 Uhr. Darüber hinaus wird freitags ab 17.30 Uhr ein Sparring angeboten.