Vollbesetzt ist das Albert-Schäfer-Haus in Petterweil beim Neujahrsempfang der Karbener CDU. Als Gastredner begrüßten die Christdemo- kraten den CDU-General- sekretär und Bundestagsabgeordneten Peter Tauber.
Karben. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Mario Beck stimmte gut gelaunt die Parteimitglieder im vollen Saal ein – darunter die lokalen Honoratioren aus Politik, Wirtschaft sowie den Institutionen und dem bunten Vereinswesen der Stadt.
Schwungvoll optimistisch machte Christdemokratin Lucia Puttrich, Landesministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, den Auftakt für die Ansprachen zum neuen Jahr. Ein großes Lob zollte sie der Politik von Bürgermeister Guido Rahn, der sich in diesem Jahr über den Haushaltsausgleich freuen kann. „Die Attraktivität der Stadt Karben ist im Wesentlichen einer erfolgreichen Arbeit der CDU geschuldet“, wusste die Ministerin. Seinen Einsatz und seine Hartnäckigkeit auch bei der Umsetzung der Nordumgehung hob Puttrich hervor. Sie war zuversichtlich mit Blick auf die anstehenden Wahlen.
Gastredner Peter Tauber, Generalsekretär der CDU Deutschland und Mitglied des Deutschen Bundestags, ließ seinen Blick weiter schweifen. In das vergangene Jahr blickte er zurück auf Sorgen wie die Staatsschuldenkrise in Europa, Terrorangriffe, welche die Welt weiter in Atem halten, und auf den Krieg um die Krim.
„Da hatten wir schon gedacht, es gibt keine noch größeren Herausforderungen“, bilanzierte Tauber. Die Flüchtlingsfrage habe all das jedoch in den Schatten gestellt. „60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht, eine Million Richtung Deutschland“, schilderte Tauber die derzeitige Herausforderung. Nicht aber, um schwarz zu malen. „Es gibt auch so viele gute Nachrichten“, war das Bundestagsmitglied voller Zuversicht.
Frage der Perspektive
An die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland denke er dabei und an einen Bundeshaushalt, der seit drei Jahren ohne neue Schulden auskomme. Auch die gesunkenen Arbeitslosenzahlen machten Tauber zuversichtlich. „So schlimm wie jetzt, war es noch nie, denken wir immer“, sagte der Generalsekretär nachdenklich. „Aber in Wahrheit ist das nur eine Frage der Perspektive.“
Den Wunsch nach Planbarkeit bei den Menschen könne er durchaus nachvollziehen. Deshalb sei eines seiner ganz persönlichen politischen Ziele, den Menschen die Verunsicherung zu nehmen. „Guckt man genauer hin, müssen wir doch zugeben, uns geht es gut“, betonte Tauber. Die Diskussion um die Merkel-Devise „Wir schaffen das“, kommentierte der CDU-Politiker mit dem Hinweis, dass das doch genau die Aufgabe der Politik sei. „Es ist unser Anspruch, die Probleme zu lösen“, lautete seine Überzeugung.
Hinsichtlich der aktuellen Situation machte Tauber durchaus auch Fortschritte im Umgang mit dem Flüchtlingszustrom in Deutschland aus. „Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge entscheidet inzwischen nicht mehr über 600 Fälle am Tag, sondern über 2000“, betonte er. Strengere Gesetze seien eingeführt worden und die Politik arbeite an der Beseitigung der Ursachen für die Flucht der Menschen, indem etwa die internationalen Hilfsmittel für die Lager vor Ort aufgestockt worden seien.
Tolle Menschen
„Jeden Tag lerne ich in meinem Beruf auch tolle Menschen kennen“, berichtete Peter Tauber über seine Arbeit in Berlin. Aus dem Nähkästchen plaudert er etwa über die Begegnung mit einer sehr betagten Parteianhängerin, die ihm gestand, dass sie nicht gedacht hätte es noch zu erleben, dass eine Frau Bundeskanzler von Deutschland wird. Der gebürtige Frankfurter lachte: „Das müssen wir uns vergegenwärtigen, dass wir in einem Land leben, in dem jeder alles werden kann. Und das sollten wir uns auch mit Stärke und Zuversicht bewahren.“