Karben. Das Bangen von Dr. Ellen Wedekind hat ein Ende: Ganz offiziell wird zukünftig ihre Kollegin Dr. Rozalia Guttmann an ihrer Seite praktizieren – Karben erhält damit einen weiteren Arztsitz. Gefallen ist diese Entscheidung jedoch nicht wie erwartet im hessischen Berufungsausschuss, einem Gremium aus Vertretern von Kassen und Ärzteschaft.
Nun haben der Zulassungsausschuss von Ärzten und Krankenversicherern, Wedekind und Guttmann einem Vergleich zugestimmt, wie die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KV) am Mittwoch der Vorwoche mitteilte. Danach bekommt Guttmann den gewünschten zusätzlichen Arztsitz. Ursprünglich hatte der Zulassungsausschuss nur eine halbe Stelle bewilligt, nun aber auf eine ganze aufgestockt. Denn er sieht einen „Sonderbedarf“.
Wedekind ist mit dem Ergebnis zufrieden. „Meine schlaflosen Nächte haben nun erst einmal ein Ende“, sagt sie erleichtert. „Die Karbener Patienten sind weiter versorgt, meine Kollegin Guttmann ist versorgt, und auch meine zehn Mitarbeiter sind versorgt.“
Seit Monaten kämpfte sie – auch aus wirtschaftlichen Gründen – für einen weiteren Arztsitz für ihre Praxis am Hessenring. „Wir sind mit dem Ergebnis, das wir von vornherein aus Versorgungsgründen für sinnvoll gehalten und befürwortet haben, zufrieden“, sagt auch KV-Sprecher Karl Matthias Roth.
Die KV hatte den zusätzlichen Bedarf für das schnell wachsende Karben von Beginn an gesehen. Allerdings hatte der unabhängige Ausschuss Guttmanns Antrag abgelehnt und wollte es mit der zu diesem Zeitpunkt schon bewilligten halben Stelle gut sein lassen.
Mit Freude nimmt auch Bürgermeister Guido Rahn (CDU) die Nachricht über den weiteren Arztsitz in seiner Stadt auf: „Für die Bürger und die Infrastruktur der Stadt ist das eine sehr erfreuliche Entscheidung.“
Für die Zukunft sieht Rahn weiteren Bedarf: Karben werde in den nächsten Jahren um weitere 3000 Einwohner wachsen. (jkö)