Bad Vilbel. „Wieder sehr sehr erfolgreich!“ Mit diesen Worten zeigte sich Bürgermeister und Kulturdezernent Thomas Stöhr (CDU) mit dem Ergebnis der am Samstag beendeten Burgfestspiel-Saison 2008 äußerst zufrieden. Mit 71 184 verkauften Karten der etwa 160 Vorstellungen wurde wie in den Vorjahren erneut die 70 000-Marke übertroffen. Die erwartete Auslastung, die Intendant Claus-Günther Kunzmann vor Beginn der Spielzeit kalkuliert hatte, zeigte zwar bei den verschiedenen Produktionen Abweichungen, die glichen sich aber beim Gesamtergebnis so aus, dass sie zu 99,37 Prozent erfüllt wurden.
„Im Prinzip war es eine Punktlandung“, kommentierte Kunzmann. Diese Resonanz beruhe natürlich auf der Qualität des Programms und den abwechslungsreichen Eigenproduktionen, sind sich Bürgermeister und Intendant einig. So sei in diesem Jahr die Kritik bei allen vier großen Eigenproduktionen gut gewesen. Insbesondere das Lob der Musical-Inszenierung „Jekyll & Hyde“ in einer Fachzeitschrift bestätige die Qualität der hier geleisteten Arbeit, so Stöhr.
Wichtig für die Bewertung ist Intendant Kunzmann auch die nicht in Ziffern zu benennende gute Stimmung und Begeisterung durch die Zuschauer: „Ich habe noch nie so viel positives Feedback bekommen, wie in dieser Spielzeit“, freute er sich. Dies sei auch bei der Schlussvorstellung am Samstag zum Ausdruck gekommen, als das Publikum das Ensemble mit stehenden Ovationen verabschiedet hat. „Da gab es bei einigen Schauspielern auch das eine oder andere Tränchen“, hat er beobachtet. Das Musical „Jekyll & Hyde“ sahen 15 145 Zuschauer, was bei 26 Vorstellungen einer Auslastung von mehr als 83 Prozent entspricht. „Der Hauptmann von Köpenick“ stand mit 21 Aufführungen auf dem Spielplan und lockte 11 281 Zuschauer in die Burg (77 Prozent Auslastung). Schillers Trauerspiel „Kabale und Liebe“ sahen bei zehn Vorstellungen 4721 Zuschauer (67 Prozent Auslastung). Die Wiederaufnahme von „Ladies Night“, bei der sechs Männer bei 15 Auftritten die Hüllen fallen ließen, haben sich 9342 Besucher nicht entgehen lassen (89 Prozent Auslastung).
Über Erwarten gut verlief das Experiment mit der Schlager-Revue „Lollipop und Strandbikini“, mit der musikalisch die Fünfzigerjahre wiederbelebt wurden.
Durch die Auslastung von 94 Prozent sahen sich vor allem Ruth Schröfel und Angelika Zwack bestätigt, da sie als Dramaturginnen wesentlichen Anteil am Zustandekommen der Produktion hatten.
Beim Spätprogramm im Burgkeller war F. K. Waechters Schauerspiel „Frankensteins Monster“ mit 93 Prozent Auslastung der Renner. Dahinter rangierten Herbert Heckmanns Weinpredigten (73 Prozent) und die Lesung „Eiskalt serviert“ (70 Prozent). Die sechs Gastspiele schlugen mit 81 Prozent Auslastung zu Buche, die zwölf Matineen mit 55 Prozent. Die Erwartungen übertroffen hat die Kindertheater-Reihe: Bei den sechs Vormittagsterminen betrug die Auslastung 81 Prozent und bei den 20 Vorstellungen nachmittags 74 Prozent. Alle Vorstellungen zusammengenommen, hatten die Bad Vilbeler Freilichtspiele eine Auslastung von 78 Prozent. Zu berücksichtigen sei, dass dieses Ergebnis trotz des zwar guten, aber nicht optimalen Sommers zustande kam, so Kunzmann. Nach der Spielzeit ist vor der Spielzeit – und so gab er bekannt, dass der Kartenverkauf für 2009 bereits am 27. Oktober beginnt.