„Nach 40 Jahren sind wir in Gronau etabliert, aber gehören dennoch nicht zum alten Eisen“, sagte die Vorsitzende des Jubiläumsvereins SV Gronau, Monika Zeller. 200 festlich gekleidete Gäste waren der Einladung gefolgt und in die noch lange von der Abendsonne beschienene Breitwiesenhalle gekommen – in bester Feierlaune und neugierig auf den Ablauf.
Bad Vilbel. Doch bevor der unterhaltsame Teil der Feier mit Karate- und Tanzvorführungen begann, fand ein zweistündiger offizieller Teil mit Reden und Ehrungen statt und man ließ die abwechslungsreiche Vereinsgeschichte Revue passieren. Vorsitzende Monika Zeller und Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU), Jörg Wulf, der Vorsitzende des Sportkreises Wetterau, und der Kreisfußballwart Thorsten Bastian markierten die besonderen Ereignisse und würdigten das reiche Vereinsleben des SV Gronau. Die 40-Jahrfeier war ursprünglich für den 22. März geplant. Doch dann starb ein prominentes Mitglied und man wollte eine Kollision mit der Beerdigung vermeiden.
Leicht vorstellbar, was es für einen Aufwand kostet, die Prominenz und die vielen Helfer auf einen neuen Termin unter einen Hut zu bekommen. Ein besonderer Augenblick der Feier war sicher der Aufgalopp der Männer, die noch im Gründungsjahr 1974 in den neuen Fußballverein eingetreten waren. 40 sollten es sein und waren es fast auch, die sich auf die Bühne begaben für das historische Foto.
Aber zuvor waren unter anderem die Fußballer Stefan Firla und Ralf Buschmann ins Rampenlicht gerufen worden. Sie stehen, wie die ebenfalls Geehrten Wolfgang und Monika Zeller, seit Jahrzehnten in der Verantwortung.
Die höchste Ehrung hatte sich der Bürgermeister vorbehalten. Als Peter Belz und Norbert Wenzel aufgerufen wurden, um die silberne Ehrennadel der Stadt Bad Vilbel entgegenzunehmen, gab es anhaltenden Beifall und das Publikum erhob sich von den Plätzen. Belz hat „die Leichtathletik aus der Taufe gehoben“. Damit war der SV kein reiner Fußballverein mehr, auch trainierte Belz 25 Jahre lang die Leichtathleten, die aufgrund ihrer bemerkenswerten Leistungen zu Dauergästen städtischer Sportlerehrungen avancierten.
Erich Glück war Pate
Norbert Wenzel ist „Mann der ersten Stunde“ beim SV. Zuerst Fußballer in allen Mannschaften bis zu den Senioren, dann in den vergangenen 20 Jahren „der gute Geist“, sagte der Bürgermeister. „Egal ob Reparaturen anstehen, ob Bestellungen getätigt werden müssen, ob Veranstaltungen zu planen sind, er organisiert die Abläufe und sorgt dafür, dass immer alles vor Ort ist.“ Zweiter Kassierer ist er auch noch, und das seit 15 Jahren.
Dass ein solch dörflicher Fußballverein ausgerechnet 1974 gegründet wurde, war alles andere als Zufall. Man erinnert sich: In Deutschland war Fußballweltmeisterschaft und Deutschland hatte mit 2:1 gegen die Niederlande den Pokal gewonnen. Da bekam ein schon länger in Gronau gehegter Wunsch den nötigen Auftrieb.
Der damalige Vilbeler Bürgermeister Erich Glück war einer der Paten im Reigen der Gründungsverhandlungen. Reinhold Drexler signalisierte die Unterstützung des Ortsbeirates.
Am 9. Januar 1974 wurde der Fußballverein mit Drexler als Vorsitzendem gegründet, obwohl noch niemand wusste, wo man denn im Stadtteil einen Fußballplatz planieren könnte. Man spielte erst mal in der Stadt. 1994 hatte der Verein schließlich 560 Mitglieder und ein breites Sportangebot. 2004 kam dann Karate hinzu und bereits am 2. August 1982 war es endlich soweit gewesen: Der Hartplatz mit Flutlichtanlage wurde eingeweiht.