Karben. Geflüchtete, die nach Deutschland gekommen sind, stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen: Behördengänge, Arztbesuche, eine fremde Sprache, eine neue Kultur und jede Menge Fragen zu nahezu jeder Lebenslage. Um Geflüchteten nicht nur menschlich, sondern auch ganz praktisch und organisatorisch im Alltag zu helfen, gibt es die Integrationslotsen. Diese sind eine Initiative des hessischen Sozialministeriums. Gemeinsam mit dem Frankfurter Wohlfahrtsverein An-Nusrat wurden nun in Karben 30 neue Integrationslotsen ausgebildet.
Der Großteil der 30 neuen Helferinnen und Helfer hat selbst Migrationshintergrund und oftmals auch eine Fluchtgeschichte. Sie wissen ganz genau, wie es sich anfühlt, in einem fremden Land vor bürokratischen Hürden zu stehen und können daher ideal auf ihre zukünftigen Schützlinge eingehen.
Dank der großen Vielfalt an Sprachen im Lotsen-Team können diese auch problemlos als Dolmetscher fungieren. Koordiniert wird die Arbeit der ehrenamtlichen Integrationslotsen vom Frankfurter Verein An-Nusrat sowie dem Fachbereich 7 der Stadt Karben.
»Die Stadt kann nicht alles machen«, betont Bürgermeister Guido Rahn, »wir können vieles organisieren und beispielsweise Wohnungen vermitteln, aber wenn es ums Dolmetschen oder eine Alltagsbetreuung geht, sind unsere Möglichkeiten begrenzt. Umso schöner und wichtiger ist es, dass es die Integrationslotsen gibt, die ehrenamtlich den Geflüchteten mit Rat und Tat zur Seite stehen.«
An drei Kurstagen setzten sie sich die 30 Ehrenamtlichen gemeinsam mit den Referentinnen Dr. Enida Delalic und Anne Rohrbach im Bürgerzentrum mit Themen wie interkulturellem Kompetenztraining, Kommunikation, Arbeitsorganisation und Umgang mit Behörden auseinander.
Zum Abschluss der Seminarreihe wurde ihnen kürzlich von Bürgermeister Guido Rahn ein Zertifikat für die Basisqualifikation überreicht. Rund sechs Stunden pro Woche engagieren sich die neuen Lotsen nun ehrenamtlich und leisten so eine unverzichtbare und wichtige Arbeit für die Gemeinschaft in Karben. (zlp)