Bad Vilbel/Karben. Um fast 30 000 Euro sind Bankkunden in Bad Vilbel und Karben durch gefälschte Überweisungen betrogen worden. Eine „Nigeria-Connection“ habe im großen Stil Überweisungen aus Briefkästen von Banken und Sparkassen herausgefischt und anschließend gefälscht, berichtet der Friedberger Polizeisprecher Willi Schwarz. Betrugsversuche im Umfang von weiteren fast 20 000 Euro seien dank der Aufmerksamkeit der Bankkunden in letzter Sekunde verhindert worden.
So funktioniert die Betrügerei: Ahnungslos werfen Kunden ihre Überweisungen in den Filialen der Banken in die speziellen Briefkästen dafür. Die Verbrecher angeln sich diese Überweisungen heraus, setzen einen neuen Empfänger und eine neue Summe ein. Ist das Geld einmal auf dem kurz zuvor eröffneten Konto des Diebs angekommen, kann es nicht mehr zurückgeholt werden. Auch die Versicherung zahlt dann nicht immer.
Den höchsten Schaden mit 10 000 Euro erlitt ein Geschäftsmann aus Karben. Er hatte am 14. Dezember mehrere Lohn-Überweisungen bei seiner Bank eingeworfen. Fünf Tage später las er auf dem Kontoauszug, dass mehr als 10 000 Euro an einen „angeblichen Professor in einer westdeutschen Großstadt“ transferiert worden waren, berichtet Willi Schwarz. Mehr Glück hatte ein Firmenchef aus Bad Vilbel, der Ende Dezember Geld überwies. Noch am gleichen Tag bemerkte er, dass stattdessen 16 000 Euro auf ein anderes Konto fließen sollten. Er schlug sofort Alarm: Weil das Geld noch unterwegs war, konnte der Betrug gestoppt werden. Deshalb rät der Polizeisprecher dazu, die Kontobewegungen in kurzen Abständen zu überprüfen, um schnell eingreifen zu können. (den)