900 Euro aus einem Benefizkonzert spenden die Naturfreunde der Flüchtlingshilfe. Dort sind mittlerweile 200 Helfer aktiv, die die Neuankömmlinge unterstützen.
Bad Vilbel. Sängerin Nane und Pianistin Eva hatten sich im September für ihr Chanson-Gastspiel bei den Naturfreunden ein spannendes Programm vorgenommen: Mit Liedern von Edith Piaf über Herbert Grönemeyer bis zu „Wir sind Helden“. Die gute Stimmung unter den knapp 90 Musikfans füllte auch den Spendentopf – am Ende waren es 900 Euro.
Jedes Vierteljahr organisieren die Naturfreunde solche Konzerte mit unterschiedlichen Musikstilen, erläutert der erste Vorsitzende Norbert Nakoinz – diesmal soll damit der im Herbst gegründete Verein „Flüchtlingshilfe – willkommen in Bad Vilbel“ unterstützt werden. Zur Spendenübergabe hatte man das Flüchtlingscafé auserkoren, das alle zwei Wochen im Haus der Begegnung stattfindet – das nächste Mal am 11. April ab 16 Uhr.
Kurse, Medikamente
Die Spende fließt in einen Topf, aus dem der Verein vieles finanziert: Erstausstattung für Kinder, Deutsch-, Musik- oder Schwimmkurse, Fahrtkosten zu Kursen oder Ärzten, Medikamente für Schwangere. „Das sind alles Einzelfallentscheidungen“, sagt Angelika Ungerer, die Vorsitzende des Flüchtlingsvereins. Sie ist stolz auf das große Engagement des Vereins. Dieser hat mit mehr als 200 Aktiven sogar mehr Helfer als Vereinsmitglieder, das sind 140. Darunter sind 60 Deutschlehrer.
Die Vorsitzende ist sehr zufrieden, wie gut das ehrenamtliche Engagement für Flüchtlinge in Bad Vilbel funktioniere. Kürzlich habe sie bei einer Tagung von den Sorgen der Helfer in anderen Kommunen erfahren. „Da sind wir in Bad Vilbel richtig super.“Derzeit plant der Verein einen Runden Tisch für Arbeitgeber. Denn viele der Flüchtlinge würden bleiben und suchten nach einer Möglichkeit, sich selbst den Lebensunterhalt zu verdienen. Bei diesen Treffen solle geklärt werden, welche Potenziale die Flüchtlinge mitbringen – und was die möglichen Arbeitgeber von ihnen erwarten.
Derzeit leben in Bad Vilbel 340 Flüchtlinge, darunter 30 Familien, berichtet die städtische Koordinatorin Susanne Förster. Einige wollen sich jetzt bei den Bad Vilbelern für die Gastfreundschaft bedanken, kündigt Ungerer an. (dd)