Bad Vilbel. Der Vorsitzende der Senioren-Union Hessen, Alfons Gerling aus Wiesbaden, hielt mit „Alter als Chance begreifen – Politik für ältere Menschen gestalten“ eine viel beachtete Rede. Er würdigte die seit 1989 geleistetet Arbeit der Bad Vilbeler Stadtvereinigung. Deren Gründungsmitglied Herbert Klug, alle Vorstandsmitglieder und der derzeitige Vorsitzende Wilhelm Spriestersbach hätten mit ihrem Engagement zum Erfolg beigetragen.
Gerling warnte davor, das „Alter einseitig als Last“ zu sehen. Die Senioren-Union versuche zu verhindern, dass sich in der Gesellschaft ein negativ geprägtes Altersbild festsetze. Denn: „60 Jahre erfolgreiche Bundesrepublik sind auch unser Verdienst.“ Strikt lehnte er die immer wieder in die öffentliche Diskussionsrunde geworfene Forderung eines verbindlichen Tauglichkeitstests für über 70-jährige Autofahrer und die Altersbegrenzung für Ämter und Funktionen ab. Generationengerechtigkeit und Solidarität seien zentrale Themen für die Senioren-Union. Der gesellschaftliche Wandel berge ein großes Gestaltungspotential.
Der Senioren-Union komme eine steigende Bedeutung innerhalb der CDU zu, betonte Gerling. So sei ihr Votum am 27. September wichtig, um eine linke Mehrheit im Bundestag zu verhindern. Die Senioren bildeten ein Drittel der Wählerstimmen. Die Senioren-Union hat in Deutschland 55 000 Mitglieder, in Hessen 5000 und in Bad Vilbel 205. Willkommen sind alle Senioren ab dem 60. Lebensjahr, auch wenn sie kein CDU-Mitglied sind.
Zur Gründungsversammlung der Senioren-Union Bad Vilbel hatte am 2. Juli 1989 der damalige Erste Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Bad Vilbel, Herbert Klug, eingeladen (die FNP berichtete). In seinem Rückblick auf 20 Jahre erinnerte Klug an die Erfolge. „Wir sind heute eine von der Politik geschätzte und von der Wirtschaft umworbene Generation. Wir sind aktiver, mobiler und reger, und unsere Bedeutung in und für die Familien nimmt wieder zu.“ Wilhelm Spriestersbach ehrte drei Gründungsmitglieder: den langjährigen Vorsitzenden Erich Herget, die Schriftführerin Gerda Haupt und Hans Kitz. Eine Urkunde für ihr Engagement bekamen Christina und Günter Franz, die zusammen mit Erika und Peter Mayer die Wandergruppe der Senioren-Union leiten. (fau)