Schöneck. Gute vier Stunden früher als ursprünglich geplant hieß es Abschied nehmen, denn der Rückflug wurde vorverlegt. So musste der Bus bereits am frühen Sonntag die Mitglieder des »Zenebarátok Kamarakórus« zum Flughafen bringen, bedauert Ellen Pfennig, Pressewartin der Freien Sänger Kilianstädten, in ihrem Bericht. Mittlerweile zum 10. Mal trafen sich die befreundeten Chöre aus den Partnerstädten Gyomaendröd und Schöneck. Zum 6. Mal hatten die Freien Sänger »ihre« Ungarn zu Gast und ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet.
Start war das gemeinsame Begrüßungsessen mit den Bürgermeistern und Delegationen im Biergarten des »Das Kilian« am Bürgertreff. Schnell war klar: »Heute haben wir Eure Temperaturen!«, denn es ging fast auf 40°C zu. Und trotzdem musste noch geprobt werden. Nach den Strapazen der Anreise fiel die Begrüßungsparty, die als lockeres Zusammensein geplant war, eher kurz aus. Aber schon am nächsten Vormittag stand ein Highlight auf dem Programm: die Besichtigung der »Neuen Altstadt« in Frankfurt. In zwei Gruppen wurden abwechselnd die neuen Häuser bestaunt und der Dom. Zwischen den Führungen war Zeit für eine Akustikprobe. Im Kaiserdom St. Bartholomäus erklangen der Abendgesang von József Karai und ein Halleluja.
Auch am Folgetag gab es spontane Gesangseinlagen. Der zweite Ausflug ging in die Wetterau und so erhielt ein Hochzeitspaar im Kurpark Bad Nauheim spontan ein Ständchen.
Ein weiterer emotionaler Höhepunkt folgte auf dem Rückweg nach Kilianstädten.
Gelungenes Konzert
Ein kleiner, besonderer Umweg für einen Krankenbesuch: ein Paar der Freien Sänger hatte zwar kräftig mitgeplant und vorbereitet, konnte aber wegen Corona nicht teilnehmen. Daher kamen kurzerhand die Ausflügler vorbei und ließen auch hier die gut geübten Stimmen erklingen. Ein Moment, der allen in Erinnerung bleibt.
In Erinnerung bleibt auch das Konzert in Bruchköbel. Als quasi erstes Konzert konnten hier drei Chöre gemeinsam auf der noch nicht ganz fertigen Bühne des neuen Stadthauses brillieren. Dass der Vorhang fehlte, ist vielleicht nicht mal aufgefallen, denn die über 60 Sängerinnen und Sänger füllten den Platz gut aus. Eingeladen hatte der Volkschor Bruchköbel, der älteste Verein im Ort und ebenso unter der Leitung von Michael Knopke wie InTONation von den Freien Sängern. Unterhalten wurde das auf gut gefüllten Stuhlreihen sitzende Publikum mit diversen Liedbeiträgen in unterschiedlichen Konstellationen. Es ging von Musical, Gospel, über ungarische Kompositionen bis zu (fast noch) aktuellem Pop/Rock. Großes Finale war dann das von Nóra Gecseiné Sárhegyi dirigierte »Cantemus«. Ein Stück von Lorenz Maierhofer für ambitionierte, engagierte Chöre.
Engagiert haben sich auch viel Freie Sänger und Mitglieder des Obst- und Gartenbau Vereins um etwa das Grillen am Freitag zu einem gemeinsamen Erlebnis zu machen.
Ähnlich lief es am Samstag – dieses Mal mit freundlicher Unterstützung der Schönecker ARGE, die europäische Partnerschaften fördert. Hier tauchten die Sängerinnen und Sänger in das wieder stattfindende Laternenfest in Büdesheim ein. Beim Umzug und im Festzelt war beste Stimmung.
Und schon kurz darauf flogen vor dem Hotel die »Köszönöm« und »Danke schön« hin und her. Tränen gab es zum Abschied nicht, denn als die ungarischen Freunde in den Bus stiegen, war bereits geklärt, dass es im nächsten Jahr ein Wiedersehen geben wird. (zlp)
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