Landesregierung fördert Modernisierung
Bad Vilbel. Seit gut einem Jahr ist das neue Sportzentrum des SV Fun-Ball Dortelweil im Quellenpark geöffnet. Für den Verein bedeutet das für die Organisation einen erheblichen Mehraufwand, der durch Digitalisierung abgeschwächt werden kann. Für dieses Projekt erhielt der Verein vom Land Hessen 15 000 Euro aus dem Programm »Ehrenamt Digitalisiert«.
»Trüffelschwein« nennt der Vorstand des SV Fun-Ball seinen Beisitzer Christian Schmidt liebevoll. Denn dieser verbringt viel Zeit damit, in den Tiefen aller Fördertöpfe nach Möglichkeiten zu suchen, die der Verein ergreifen kann und erweist dem SV damit einen guten Dienst. Mit dem Programm »Ehrenamt Digitalisiert« hat Schmidt einen Volltreffer gelandet. Denn nach eingereichter Bewerbung und guter Wertung durch die Jury kam Kulturstaatssekretär Manuel Lösel jetzt mit 15 000 Euro im neuen Sportzentrum im Quellenpark vorbei.
Nicht perfekt, aber vieles einfacher
»Wir haben etwa 4000 Mitglieder und dieses Sportzentrum hier gebaut, um den rund 3000 neuen Bewohnern hier Sportangebote bieten zu können«, berichtet Schmidt dem Staatssekretär. Die Mitgliederzahlen lösen Staunen bei Lösel aus: »Wenn ich mir das hier anschaue, bin ich mir sicher, dass Sie das alles mit großem Erfolg tun werden.« Doch die Mitgliederverwaltung beim SV Fun-Ball wird mit steigenden Mitgliederzahlen, immer mehr Angeboten und dem neuen Standort immer schwieriger. Das bisherige Stempelkartensystem tut zwar, was es soll, sei aber nicht mehr zeitgemäß, führt der Erste Vorsitzende Stefan Kött weiter aus.
»Wir haben eine Software gebraucht. Da haben wir eine fertige gefunden, die vor allem von Fitnessstudios genutzt wird, aber da mussten wir entsprechend Geld in die Hand nehmen«, sagt er. Perfekt sei die Software nicht, vereinfacht aber vieles: »Fitnessstudios haben in der Regel keine 20 Abteilungen so wie wir. Aber Nutzer unserer Geräte können mit ihrer Karte dann hier an der Rezeption einchecken und alles geschieht automatisch«, sagte Kött und hielt eine bunte Karte vor ein kleines Lesegerät. Bei Marc Eichhorn und Thorsten Ely, den Sportlichen Leitern des neuen Sportzentrums, erscheinen auf dem Bildschirm sofort alle Daten, darunter auch der G-Status der Person. »Das ist für uns eine tolle Sache. Es hätte große Probleme verursacht, das bei jeder Person, die die Sportgeräte nutzen möchte, alles analog abzufragen und zu sammeln«, ist sich Eichhorn sicher.
Die 15 000 Euro vom Land fließen in dieses Digitalisierungsprojekt. Auch die Zahlungen und deren Abwicklungen laufen über das neue System, die Karten zum Einchecken gibt es aber nur für das Fitnessstudio. Mit der MySports-App können sich Vereinsmitglieder für Kurse anmelden. »Das würde sonst alles per Telefon oder per Mail bei uns in der Geschäftsstelle landen«, ergänzt Sonja Straußberger. Damit ist eine Menge zeitraubende Verwaltungsarbeit automatisiert worden. Lösel zeigt sich vom Verein und den technischen Neuerungen beeindruckt: »Ich habe das Gefühl, dass das hier sehr gut angelegtes Geld ist.«
Kött gibt das Lob zurück: »Ich glaube, dass dieses Digitalisierungsprogramm generell gut angelegtes Geld ist. Viele Vereine könnten ohne finanzielle Unterstützung den Anschluss bei diesem Thema verpassen«, befürchtet er. Denn Software, deren Einführung und die Installation eventuell nötiger Hardware wie Kartenlesegeräte erfordere nicht nur Know-how, sondern viel ehrenamtliche Zeit und vor allem eine Menge Geld.
Mit Fitnessstudio und Kursräumen
Das Vereinssportzentrum des SV Fun-Ball in der Fraunhoferstraße 21 verfügt unter anderem über ein geräumiges Fitnessstudio. Geöffnet ist das Zentrum immer von Montag bis Sonntag, an Sonntagen aber nur bis 14 Uhr, sonst mit kleinen Änderungen und Mittagspause von morgens bis 22 Uhr am Abend. Außerdem finden in den Mehrzweckräumen verschiedene Kurse statt. Alle Informationen zum Sportangebot sind im Internet unter www.vsz-fun-ball.de zu finden. Telefonisch zu erreichen ist der Verein unter der Nummer 06101/ 5966639.