Bad Vilbel. Mit „Rubbel die Katz“ geht’s am Donnerstag los und am Tag darauf folgt gleich der Film, den Organisator Dennis DiRienzo zunächst gar nicht auf dem Radar für die Sommerreihe des Kinos Alte Mühle hatte: „Men in Black 3“ (MIB 3). Die bereits zweite Fortsetzung der amerikanischen Science-Fiction-Parodie wurde durch eine Facebook-Abstimmung auf den Spielplan gehievt. „Das waren einfach so viele Voten, da mussten wir zustimmen“, kommentierte Dennis DiRienzo diese Entscheidung.
Publikum wählte mit
Vor 15 Jahren gab das Star-Duo Will Smith und Tommy Lee Jones sein Debüt als Agenten-Paar J und K. Als „James Bond für das ironische Zeitalter“ wird der Streifen in einer Kritik bezeichnet. Und zur aktuellen Fortsetzung kommentiert DiRienzo: „Gleicher Planet – neuer Abschaum“. Eingefleischte Fans und alle, die es werden möchten, können sich über trockene Sprüche, geniale Situationskomik sowie heftige Action freuen. „Und endlich wird wieder geblitzdingst!“
Weitere Möglichkeiten, sich bei der Entscheidung über einen Teil des Spielplans einzumischen, gab es über die Internetseite des städtischen Kulturfachbereichs. Zudem hatte auch der Bad Vilbeler Anzeiger dazu aufgerufen, aus einer Liste von zehn Filmen mit jeweils drei Stimmen die persönlichen Favoriten zu benennen. Die fünf Filme mit den höchsten Stimmenzahlen sind nun ebenfalls beim Open-Air-Kino zu sehen. Es sind dies „American Pie – Das Klassentreffen“, „Best Exotic Marigold Hotel“, „Der Gott des Gemetzels“, „The Artist“ und „The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten“.
Bei letzterem mit George Clooney ist als Gattungsbezeichnung „Dramödie“ angegeben. Diese Bezeichnung ist von dem englischen Kunstwort Dramedey abgeleitet, mit dem die Begriffe Drama und Comedy in ein Wort zusammengezogen wurden. Es soll beschreiben, „dass deren Inhalt sich durch einen ausgewogenen Anteil von Humor und Seriosität kennzeichnet“. Die Geschichte von „The Descendants“ basiert auf einem Roman der hawaiianischen Autorin Kaui Hart Hemmings. Der Hollywoodfilm ist nach Meinung von Dennis DiRienzo eine sensible und mitreißende Literaturadaption.
Eine richtige Tragikomödie ist dagegen „Der Gott des Gemetzels“ von Regisseur Roman Polanski nach dem viel gespielten Theaterstück von Yasmina Reza. Überraschend erfolgreich war in den Kinos sowie bei der Oscar-Verleihung das Stummfilmdrama „The Artist“, das nun ebenfalls im Freibad zu sehen sein wird. Große Gefühle der ersten Kino-Epoche (die 1920er Jahre) werden hier mit reiner Bildkraft ohne Farbe und das gesprochene Wort beschworen.
Fans von Animationsfilmen kommen mit „Ice Age 4“ auf ihre Kosten. Eine Schneewittchen-Version, „die sich gewaschen hat“, so DiRienzo, wird mit dem Fantasiestreifen „Snow White and the Huntsman“ geliefert. Mehr an die Generationen kurz vor oder bereits im beruflichen Ruhestand lebend richtet sich die Komödie „Best Exotic Marigold Hotel“, bei der britische Pensionäre sich durch einen Werbeflyer verleiten lassen, sich in einem Palasthotel in Indien einzuquartieren. „Eine rundum gelungene, intelligente Culture Clash-Komödie in bester britischer Tradition – getragen durch brillante Schauspieler geht dieser Film neben allem Humor unter die Haut und trifft tief ins Herz“, so Dennis DiRienzos Kommentar.
Zwei Previews
Das Open-Air-Kino bietet also auch in diesem Sommer einen abwechslungsreichen Spielplan, der viele Geschmäcker und Zielgruppen anspricht. Glänzen kann das Programm auch mit zwei Preview-Vorstellungen: Sowohl der kanadische Film „Starbuck“ als auch „Wer’s glaubt wird selig“, das neue Werk des deutschen Regisseurs Marcus H. Rosenmüller („Wer früher stirbt, ist länger tot“) sind in den Indoor-Kinos erst ab Mitte August zu sehen, während sie hier im Freibad bereits am 3. August beziehungsweise am 8. August über die große Leinwand flimmern werden.
Erstmals ist beim Open-Air-Kino ein Film mit zwei Vorführterminen auf dem Spielplan: Die französische Komödie „Ziemlich beste Freunde“ ist am 28. Juli und am 7. August zu sehen. Da die Nachfrage im Kino Alte Mühle nicht abgerissen ist, „gab es für uns keine Zweifel, dass der Film auch im Freibad gut besucht sein wird“, so DiRienzo. Schließlich habe „Ziemlich beste Freunde“ im ersten Halbjahr 2012 im Kulturzentrum Alte Mühle alle Rekorde seit Eröffnung des Kommunalen Kinos vor 21 Jahren gebrochen.