Karben. Das Hallenfreizeitbad kann nun saniert werden. Dieser Tage kam der Förderbescheid vom Land in Höhe von 100 000 Euro. Schon im November soll es losgehen. Neue Fliesen, Umkleiden, neue Beleuchtung, Trennwände, Deckenverkleidungen, Heizungen, neue Spiegel, Ablagen, Fenster – die Liste der Arbeiten ist lang. All das soll ab November im Hallenfreizeitbad erneuert werden. Mehr als 240 000 Euro soll die Sanierung der Umkleiden und Sanitärbereiche des 27 Jahre alten Bades kosten.
Ministerialdirigent Heinz Zieliniski, der im Wiesbadener Innenministerium die Abteilung Sport leitet, brachte den Förderbescheid nach Karben. Mit 100 000 Euro beteiligt sich das Land an den Renovierungen.
„Das ist gut angelegtes Geld“, freut sich Bürgermeister Roland Schulz (SPD) über den „erklecklichen Betrag“. Die Stadt habe in den vergangenen Jahren „viele Sachen probiert“, um das Bad voranzubringen. Gut sei auch, dass es nach der „teilweise langen und etwas schrägen Diskussion“ in der kommunalen Politik nun vorangehe.
Weil die Politik in den vergangenen Jahren Renovierungen unter dem Hinweis auf den Sparzwang und die anstehende Grundsanierung aufgeschoben habe, sei auch der Stamm an Gästen langsam gebröckelt, sagt Schulz. Rund 90 000 Besucher zähle das Bad jährlich – in Spitzenjahren seien es dagegen 110 000 gewesen.
„Gut, dass wir jetzt nach vorne schauen und planen können“, ist der technische Betriebsleiter des Bades und der Stadtwerke, Michael Quentin, zufrieden. Mit seinem Einzugsbereich weit ins Umland hinaus sei das Bad bereits gut aufgestellt. Mit dem 30 Grad warmen Wasser biete es etwas Besonderes, was selbst Badegäste aus Frankfurt und Bad Nauheim anziehe.
Aus Bad Homburg kämen jene Badegäste zum Schwimmen nach Karben, die die hohen Preise der Taunus-Therme scheuten, sagt Carolin Beck von den Stadtwerken. Äußerst beliebt sei das Bad bei Kursangeboten. „Wir haben hier immer wieder Anfragen, selbst aus Frankfurt und Oberursel“, berichtet Carolin Beck. Doch sei das Bad trotz ausgiebiger Öffnungszeiten bereits voll belegt. Bei jenen sieht Betriebsleiter Quentin den „idealen Punkt“ zwischen Kundenwünschen und Realisierbarem erreicht. So werde beispielsweise das Frühschwimmen ab 6.30 Uhr hervorragend angenommen. „Allein in der ersten Stunde haben wir da schon 30 Gäste“, freut sich Beck.
Genau dieses „Schwimmen als Grundsportart“ wolle das Land mit seinem Sonderprogramm in Hallenbadinvestitionen fördern, erklärt Heinz Zielinski. Es umfasse 50 Millionen Euro. Keine Spaßbäder, sondern die traditionellen Schwimmhallen unter den 200 Bädern in Hessen als wichtiger Teil der Infrastruktur sollten gefördert werden. „Es soll eine Hilfe sein für Kommunen, die auch für ihre Nachbarn Infrastruktur bereithalten“, sagt Landtagsabgeordneter Tobias Utter (CDU) aus Bad Vilbel.
Wann es in Karben mit den Sanierungen losgeht, steht laut Werner Klees, dem kaufmännischen Betriebsleiter der Stadtwerke, noch nicht fest. Ebenso ist noch nicht klar, ob das Bad für die Arbeiten geschlossen werden muss. Klar ist nur: Im November soll es losgehen. (den)