Karben. Der eine oder andere dürfte sich gewundert haben, als er jetzt am Lindenplatz in Groß-Karben vorbeigefahren ist. Denn von den ursprünglich drei prächtigen Bäumen an der Heldenberger Straße ist nur noch einer in seiner vollen Pracht zu sehen. Selbst Laien fällt auf, dass der andere Baum stark beschnitten worden ist. Ist der Baum krank?
Auf eine Anfrage der Zeitung hin hat Bürgermeister Guido Rahn (CDU) geantwortet, die Stadt habe einigen Aufwand betrieben, um diese das Ortsbild prägende Linde erhalten zu können. Bei einer der regelmäßigen Routine-Kontrollen seien im Januar »bedeutsame Schäden« an der Linde festgestellt worden. Es habe die Empfehlung gegeben, diesen Baum zu fällen. Gegebenenfalls könne man einen »Stumpf« von fünf bis sechs Metern stehen lassen, zitiert das Stadtoberhaupt aus dem Erstgutachten. »Da dieser Baum sehr alt und ortsbildprägend ist, habe ich entschieden, einen zweiten Gutachter einzuschalten«, so Rahn gegenüber dieser Zeitung weiter. Für das zweite Gutachten habe ein Sachverständiger dann geschrieben, er habe die Linde an der Heldenberger Straße einer intensiveren Untersuchung unterzogen und dabei auch ein elektronisches Bohrwiderstandmessgerät eingesetzt. »Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die untere Hälfte des Baumes noch lebt und es auch eine gute Chance gibt, dass diese untere Hälfte dauerhaft am Leben bleibt und eine Sekundärkrone bildet.« Allerdings müsse dazu noch mal ein Rückschnitt erfolgen, um die Stabilität und Verkehrssicherheit wieder herzustellen. Die Bohrwiderstandsmessungen hätten laut Gutachter gezeigt, dass die Restwandstärken im Stamm und in den Wurzelanläufen für eine Sekundärkrone mehr als ausreichend seien. »Aus baumpflegerischer Sicht gibt es derzeit noch keine Veranlassung für eine komplette Entfernung des Baumes.«
Fachfirma machte
den Rückschnitt
Auf Basis dieses Zweitgutachtens habe die Stadt eine Fachfirma mit dem Rückschnitt beauftragt. Dieser sei im Frühjahr vollzogen worden. »Der Baum hat jetzt eine Chance, weitere Jahre zu bestehen ohne Gefährdung für die Anlieger und Fußgänger oder Radler«, betont Bürgermeister Rahn.
Wie er in seiner Antwort weiter schreibt, »haben wir alleine für diesen einzelnen Baum zwei Gutachter und eine Fachfirma beschäftigt, um ihn zu erhalten. Bei ortsbildprägenden Bäumen und Bäumen mit hohem Alter versuchen wir, diese soweit möglich zu retten und zu stabilisieren.«Gleiches gelte auch für den großen Baum vor dem Friedhof in Groß-Karben, der mit großem Aufwand bisher habe erhalten werden können. (pe)