Karben. Spazierengehen, Joggen oder Radfahren ist seit mehr als zwei Jahren rund um Groß-Karben nicht ganz einfach. Denn dort fehlten ab 2008 plötzlich diverse Feldwege. Landwirte hatten sie einfach ihren Feldern zugeschlagen. Im Rathaus ließ man das Problem wohl einfach liegen. Schon 2008 gab es erste Beschwerden von Nutzern der Feldwege, sie sprachen Ortsbeiratsmitglieder an. Die ehrenamtlichen Politiker fragten ihrerseits im Rathaus nach. Dort wurde klar: Mehrere Landwirte hatten – nach eigener Darstellung „irrtümlicherweise“ – die Wege untergepflügt.
Dann tat sich fast anderthalb Jahre nichts, um das Problem zu lösen. Das wird deutlich aus den Antworten von Bürgermeister Guido Rahn (CDU) auf eine SPD-Anfrage. So habe der damalige Umweltdezernent Gerd Rippen (Grüne) das Thema zunächst vom Herbst 2008 bis Sommer 2009 zurückgestellt. Doch erst nach neuerlichen Nachfragen – unter anderem mehrfach von SPD-Chefin Christel Zobeley – reagierte Rippens Verwaltung: Sie forderte Mitte Januar 2010 die Landwirte auf, die Feldwege wiederherzustellen. Was nicht etwa zum Ergebnis führte: Frisch im Amt schrieb Bürgermeister Rahn die Bauern Ende April erneut an. Das städtische Umweltamt nahm ab Mai die fehlenden Strecken auf. Die Untere Naturschutzbehörde des Wetteraukreises fragte immer wieder an, wann sich endlich etwas tue. Doch das Problem blieb: „Über den Sommer 2010 gab es mehrere Termine und Telefonate“, berichtet Guido Rahn.
Erst Anfang Dezember schien eine Lösung möglich: Bei einem Gespräch mit Rahn legte Groß-Karbens Jagdpächter einen mit den Landwirten und dem Ortslandwirt besprochenen Vorschlag vor – auch, wie die Landwirte für die noch immer fehlenden zusätzlichen Grünstreifen und Wildäcker entschädigt werden. Diese Vorschläge soll die Kreisbehörde nun schriftlich bekommen. (den)