Fast drei Jahre Vorbereitungszeit und zwei Tage hintereinander Stress pur haben Ingo und Anne Gräf vom Friseur- und Beauty-Salon Gräf und Gräf hinter sich. Die beiden Karbener haben in den drei Disziplinen Bodypainting, Brautstyling und Stage-Make-up an der Friseur-Weltmeisterschaft in Frankfurt teilgenommen.
Karben. Etwas erleichtert sind Anne und Ingo Gräf schon, dass der Stress nun hinter ihnen liegt. „Man arbeitet so lange daraufhin, aber man ist auch froh, wenn es vorbei ist“, sagt Ingo Gräf. „Als wir gehört haben, dass die Weltmeisterschaften in Frankfurt stattfinden, mussten wir einfach daran teilnehmen, schon allein wegen der räumlichen Nähe“, sagt seine Frau Anne Gräf. Schon lange im Vorfeld haben sich die beiden Karbener überlegt, was sie machen wollen – und Zubehör wie Strass-Steine, Kleider und Accessoires besorgt.
„Wir waren die einzigen, die in allen drei Wettbewerben gestartet sind“, erzählt der 45-Jährige. Am Sonntag begannen sie bereits um fünf Uhr morgens für das Bodypainting, das um 16 Uhr auf der Bühne präsentiert werden musste. „Wir hatten den Luxus, dass jeder von uns zwei Modelle zur Verfügung hatte“, sagt Anne Gräf, die gegen ihren Mann angetreten ist.
Erfahrung im Gewinnen
Die beiden kennen die Wettkampfatmosphäre: 2004 und 2007 wurde Anne Gräf Deutsche Meisterin sowie 2006 Vize-Europa- und 2007 Europameisterin. Er schaffte drei Vize-Meister-Titel und wurde 2003 zweimal Deutscher Meister. 54 Nationen nahmen dieses Mal an der WM teil.
„Die Atmosphäre in der Festhalle war gigantisch“, erinnert sie sich. „Es war sehr emotional, einfach toll.“ Und auch ihr Mann ist noch ganz beeindruckt: „Das war wirklich unfassbar, man hat richtig Gänsehaut bekommen.“
Klar, dass ihre Angestellten aus den Salons mit vor Ort waren. „Sie haben uns sehr geholfen, zum Beispiel beim Aufkleben der Strass-Steine“, berichtet Anne Gräf. In der Wettbewerbskategorie schaffte sie den zehnten Platz, er erreichte Rang 21.
Am Montag begann der Tag schon um vier Uhr früh, um neun mussten die Modelle für das Brautstyling auf der Bühne stehen. „Ich bin gerade so fertig geworden“, erzählt Anne Gräf. Bei dem Brautstyling geht es um das Gesamtkonzept von Haare und Make-up. „Vieles, was dort vorgestellt wird, kann man nur als Kunstwerk betrachten. Das Wenigste ist im realen Leben wirklich tragbar“, sagt die Friseurin und Visagistin.
Geliehene Brautkleider
Um halb zwölf war die Runde erst beendet. Im Anschluss folgte das Stage-Make-up: „Da war die Zeit schon ganz schön knapp, weil wir um 16 Uhr wieder auf der Bühne sein mussten“, erzählt Ingo Gräf, der Platz 31 belegte. Seiner Frau gelang Rang 17. Der Abend endete erst gegen 22.30 Uhr. „Danach war ich wirklich fix und fertig“, gibt Anne Gräf zu.
Auch wenn sie es nicht unter die Top Ten schafften, nahmen die Karbener viel Inspiration mit nach Hause. Jetzt steht erst einmal ein anderes Projekt an: Im November eröffnen die beiden im Bellevue Karben ihr drittes Geschäft. (iz)