Es ist die große bange Frage: Welche böse Überraschung steckt im Untergrund unter der früheren Brücke über die Nidda in Klein-Karben? Die Abrissarbeiten an dem Bauwerk haben die kritische Phase bewältigt.
Karben. Ist es nur Schutt? Oder gar irgend welche Altlasten? Was haben unsere Vorfahren ins frühere Klein-Karbener Flussbett der Nidda gekippt, nachdem diese in den 1960er-Jahren in den Notbach westlich des Ortes verlegt wurde?
Es sind Fragen, an denen sich niemand so recht traut zu rütteln – in Furcht vor der Antwort. Die Stadt Karben aber kommt derzeit nicht herum, die Vergangenheit anzugraben. Denn seit zwei Wochen reißen Bagger die frühere Nidda-Brücke in der Dortelweiler Straße ab. Denn diese ist marode und müsste teuer saniert werden.
An der Stelle der Brücke soll künftig eine normale Straße entlang laufen – wenngleich diese mit Pflasteroptik und einem einseitigen Geländer an die frühere Brücke erinnern soll. Bloß schauen die Planer bange auf den Untergrund: Ist das aufgeschüttete Material im früheren Flussbett tragfähig genug für die Straße?
Ein paar alte Reifen
Nach gut anderthalb Wochen haben die Bagger der Abrissfirma nun die Betonkonstruktion weggerissen und sind am aufgeschütteten Flussbett angekommen. Schaufel für Schaufel haben die Geräte den Boden ausgehoben. Michael Soborka vom städtischen Fachdienst Tiefbau nimmt das kritisch unter die Lupe.
Er ist erleichtert, als er Entwarnung geben kann: „Das ist alles normaler Füllboden.“ Nur minimal hätten sich Gegenstände darin gefunden, die nicht dorthin gehörten, wie „ein paar alte Reifen“.
Die Firma habe den ausgebaggerten Boden genau untersucht und alles, was nicht hineingehörte, sauber aussortiert, erklärt der Fachmann. Nun werde der bisherige Boden Lage für Lage neu in die Baugrube eingebracht und befestigt. So werde an der Stelle der Brücke ein sicheres Fundament für die Fahrbahn geschaffen, erläutert Michael Soborka.
Die neue Straße soll nur ein wenig breiter werden als die bisherige Fahrbahn auf der Brücke, so dass auch weiterhin kein Begegnungsverkehr von Autos möglich ist.
Bis Weihnachten
Lediglich Radfahrer kommen sicher an Autos vorbei, ebenso Fußgänger auf den neuen Gehwegen. Die Enge der Fahrbahn soll dafür sorgen, dass der Verkehr der Sportler und ihrer Fans auf der Zufahrt zu den Sportplätzen des KSV Klein-Karben weiterhin beruhigt unterwegs ist.
Das soll spätestens zu Weihnachten der Fall sein. Nach jetzigem Stand sei der geplante Fertigstellungstermin zu halten, sagt Tiefbauer Soborka. „Es läuft alles planmäßig.“ Ohne böse Überraschungen im Boden gelte dies auch für das Budget von 165 000 Euro: Das könne voraussichtlich eingehalten werden. (den)