Karben. Bei idealem Wetter und mit einem großen Publikum startete die zweite Vogelstimmenwanderung mit Professor Roland Prinzinger, zu der der Nabu Karben eingeladen hatte. Als erstes zeigte Prinzinger anhand von Modellen, dass unsere Singvögel aufgrund ihrer besonders gestalteten Luftröhre ununterbrochen und dann noch mehrstimmig singen können.
Dann überraschte er die Zuhörer mit einem jungen Kleiber und zeigte, wie das Federkleid noch nicht richtig ausgefärbt war. Trotzdem war der Vogel schon flügge und konnte sich selbstständig ernähren. Als Prinzinger den Kleiber frei ließ, sauste er über die Köpfe der Menschen hinweg in Richtung Nidda. An einem Amselei erklärte Prinzinger, dass die Vögel häufiger in Legenot geraten, wenn ihre Nester zerstört werden und sie deshalb ihre Eier auf dem Boden ablegen.
Auf dem Weg in die Rendeler Wiesen sangen die verschiedensten Vogelarten, die aber – erschreckt durch die große Gruppe – häufig Warnlaute von sich gaben. Diese Warnlaute werden von fast allen Vogelarten verstanden und sie reagieren entsprechend. „Es handelt sich quasi um eine ,internationale Sprache’ der Vogelwelt“, so Prinzinger. Die Wanderung endete oberhalb des Rendeler Storchennestes auf ansteigendem Gelände. Dort war es möglich, in das Nest mit dem Fernrohr zu sehen: die drei Jungstörche blieben geduckt liegen, bewacht von einem Altvogel. Weitere Infos im Internet unter www.nabu-karben.de. (zlp)