Karben. Eine sogenannte Vorlesefunktion durch einen Button auf der städtischen Homepage wird es nicht geben. Die Verbände haben der Stadt nach Angaben von Bürgermeister Guido Rahn (CDU) davon abgeraten. Die Karbener Stadtverwaltung hatte einen Prüfauftrag aus der Stadtverordnetensitzung vom Februar dieses Jahres zu bearbeiten. Darin hieß es auf Antrag der SPD, der Magistrat solle sich mit Behindertenverbänden in Verbindung setzen, um die Sinnhaftigkeit eines Vorlese-Buttons auf der städtischen Homepage mit den Betroffenen zusammen zu bewerten. Der Blinden- und Sehbehindertenbund habe an die Stadt geschrieben, dass eine Vorlesefunktion nur bei reinem Fließtext sinnvoll sei, jedoch bei komplex gestalteten Dokumentenstrukturen oder Übersichtstabellen schwierig sei.
Weiter zitierte Rahn aus dem Brief an die Stadt: Der Seiteninhalt werde in der Regel linear, also von oben nach unten und von links nach rechts vorgelesen. »Damit ist eine strukturierte Ausgabe von Internetseiten nicht gegeben.« Der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung habe dem Fachdienst Zentrale Dienste mitgeteilt, für die 6,2 Millionen Erwachsenen mit rudimentären Lese- und Schreibkenntnissen sei das Sprachniveau der Texte wichtig. Unter Sehbehinderten seien sogenannte Screenreader weit verbreitet.
Die beiden Verbände empfehlen der Stadt, ihren Internetauftritt auf seine Barrierefreiheit hin zu überprüfen. Man habe sich bereits deshalb mit dem Anbieter der städtischen Homepage in Verbindung gesetzt, sagte Rahn in der Stadtparlamentssitzung abschließend. (pe)
KategorienKarben