Karben. Die Petterweiler Landfrauen und der Arbeitskreis Petterweiler Geschichte(n) sind froh: Endlich konnten sie wieder zum Feiern im und ums Albert-Schäfer-Haus einladen. Der Ostermarkt mit Fotoausstellung ist am Sonntag ein Treffpunkt für die Petterweiler.
Und als der Ostermarkt öffnete, bildete sich an der Kasse sofort eine Warteschlange.
Zwei Jahre mussten die Petterweiler Landfrauen pandemiebedingt mit ihrem beliebten Ostermarkt pausieren, wie die Vorsitzende Elke Liphardt berichtet. Deshalb war in diesem Jahr die Freude unter den 74 Vereinsmitgliedern umso größer, ihre Ostersachen ausstellen und zum Verkauf anbieten zu dürfen.
Für viele Besucher steht aber nach so langer Zeit das gemeinsame Essen mit Freunden im Mittelpunkt. Angeboten werden geräucherte Forellen, hausgemachter Kartoffelsalat und Grüne Soße sowie selbst gebackene Kuchen und Torten von den Landfrauen.
Landfrauen werben
um Nachwuchs
»Eigentlich sollte zur Eröffnung eine Kindergruppe aus der Kita eine Vorführung präsentieren wie all die Jahre zuvor. Doch weil die Corona-Krise immer noch nicht ganz überwunden ist, hat die Kita kurzfristig abgesagt«, bedauert Liphardt.
Für die Landfrauen sind die Kinder aber nicht nur ein Programmpunkt auf ihrem Ostermarkt, die Idee: Kinder und ihre Mütter könnten einmal die Lücken im Verein füllen, die aufgrund von Alter immer spürbarer werden. »Kinder sind als Vereinsmitglieder deshalb herzlich willkommen, Männer nicht«, sagt die Vereinsvorsitzende und lacht.
Und dann erzählt sie eine Begebenheit zum Thema Männer. »Als vor über 20 Jahren einmal zwei Männer ihre Aufnahmeanträge für den Landfrauenverein abgegeben haben, haben wir erst beim Verband nachfragen müssen und von dort postwendend die Antwort bekommen: Männer können laut Satzung nicht Mitglieder der Landfrauen werden«.
Immerhin seien die Männer seit jeher eine große Hilfe rund um die Veranstaltungen, beispielsweise beim Transport und Aufbau der Osterkrone im Hof des Albert-Schäfer-Hauses. Übrigens ist es keine Voraussetzung zur Aufnahme in den Landfrauenverein einmal einem landwirtschaftlichen Betrieb angehört zu haben. «Sie müssen nur Frau sein und Spaß am geselligen Leben haben«, sagt Liphardt.
Parallel zum Ostmarkt ist im blauen Salon die Fotoausstellung zum nicht ganz widerstandslosen Zusammenschluss von der Gemeinde Petterweil mit der neu entstandenen Stadt Karben am 1. August 1972 zu sehen. »Mit dieser Ausstellung möchten wir vom Geschichtsverein darauf hinweisen, dass es 1972 keine Eingemeindung von Petterweil gegeben hat, sondern dass am 31. Juli 1972 ein Auseinandersetzungsvertrag mit den Vertretern der 1970 neu entstandenen Stadt Karben auf Augenhöhe geschlossen wurde«, erklärt Ulrike Wiegand. Sie ist die Sprecherin des Arbeitskreises Geschichte(n) Petterweil.
Dabei seien die Belange Petterweils damals sehr genau wahrgenommen worden. Vor allem auch wegen der großen Autorität von Petterweils damaligen Bürgermeister Albert Schäfer, der anschließend zum Bürgermeister von Karben gewählt worden sei. Von Jürgen W. Niehoff