Karben/Bad Vilbel. Ein gefülltes Tanzparkett, voll besetzte Tischreihen und Parkplatzprobleme rund um das Albert-Schäfer-Haus. Der Gesangsverein Eintracht Petterweil lud am ersten Weihnachtsfeiertag zum Ball und etwa 150 Gäste kamen. Das war nicht immer so.
Während der Weihnachtsball im vergangenen Jahr durch schwindende Kartenverkäufe von Wehmut geprägt war, hatte der Vorstand rund um Wolfgang Rieger an diesem Weihnachtsfest allen Grund zur Freude. Mit Stolz beobachtete der Vorsitzende, wie sich schon vor dem offiziellen Beginn um 20 Uhr die Plätze rasch füllten. Unter den Besuchern auch Landtagsabgeordneter Tobias Utter aus Bad Vilbel oder Stadtverordneter Friedrich Schwaab aus Petterweil (beide CDU), daneben Ute Birkmeyer vom Sportverein KSV und Stefan Mayerhofer, ehemaliger Vorsitzender der Stadtkapelle.
Doch ganz besonders fielen andere positiv ins Auge: etwa zehn Jugendliche, die gerade in einer Karbener Tanzschule einen Kurs absolvieren und ihr neu erlerntes Wissen nun beim Ball der Eintracht beweisen wollten. „Nachwuchs können wir immer gut gebrauchen. Wir sind sehr froh, diese jungen Menschen bei uns begrüßen zu dürfen“, erklärte Wolfgang Rieger. Daher erhielten die Zwölf- bis 15-Jährigen auch direkt einen Tisch an der Tanzfläche, so dass sie ohne Zögern zu Walzer oder Foxtrott-Rhythmen der Top-Set-Band das Tanzbein schwingen konnten.
Eines der jungen Mädchen war Ricarda Mertens, die gemeinsam mit ihrem Tanzpartner Nico Weinheimer gekommen war.
„Uns gefällt es hier sehr gut, und wir können uns auch vorstellen, nächstes Jahr wieder dabei zu sein“, sagte die 14-jährige Ricarda, Enkelin des Eintracht-Vizevorsitzenden Werner Bluth. Während sich seine Enkelin im Saal vergnügte, sorgte sich der Opa mit Wolfgang Rieger und Helmut Bürger darum, dass die etwa 400 Tombola-Preise ihren Besitzer wechselten, schließlich konnte jedes zweite Los gewinnen. Attraktive Preise wie ein Fernseher oder zahlreiche Gutscheine örtlicher Firmen lockten dabei die Ball-Besucher zum Kauf eines Loses. Doch wer auch dieses Geld lieber sparen wollte, hatte noch Chancen, bei der großen Saalverlosung zu gewinnen. Ausgefallene Preise wie eine Heizungs-Wartung oder eine Wochenend-Fahrt in einem Leihwagen kamen bei den Gästen gut an. Um den Abend abzurunden, gaben sich auch die 37 aktiven Sänger der Eintracht ein weihnachtliches Stelldichein. Unter der Leitung von Dirigent Hermann Jung stimmten sie nacheinander „Das ist der Tag des Herrn“, „Das Trommellied“ und „O du fröhliche“ an.
Neben dem Gesang war auch der Bier- und Sektpavillon im Nebenraum ein beliebter Treffpunkt. Bei einem Bier unterhielten sich die Sänger über den Auftritt, bevor sie sich zu ihren Familien gesellten – oder ihr Taktgefühl auf dem Parkett bewiesen. Der Weihnachtsball am zweiten Weihnachtsfeiertag fand zum 39. Mal in Folge statt und ist für die Sänger zur Tradition geworden, wie Vorsitzende Rieger stolz erzählt. Neben den 37 aktiven zählt der Männerchor 120 passive Mitglieder. Nach dem Abbau im Albert-Schäfer-Haus heißt es für die Herren nun, sich auf das Frühjahrskonzert Mitte April vorzubereiten. „Das soll schließlich auch so ein großer Erfolg wie unser Ball in diesem Jahr werden“, sagte Rieger.