Der viele Müll rund um den Groß-Karbener Bahnhof verschandelte immer wieder das Stadtbild. Seitdem der Grobschmutz regelmäßig eingesammelt wird, hat sich das Erscheinungsbild dort deutlich verbessert. Nun sollen noch mehr Schönheitskorrekturen erfolgen.
Karben. Im April dieses Jahres sind die Mitarbeiter des Bauhofes dem Grün am Groß-Karbener Bahnhof kräftig zu Leibe gerückt. Das sorgte kurzzeitig für ein ordentliches Erscheinungsbild. Das ist Bürgermeister Guido Rahn (CDU) aber noch nicht genug: „Wir wollen das Ganze sauberer und auch freundlicher gestalten.“
Der Bahnhof soll eine Art Visitenkarte der Stadt werden. Die erste Maßnahme ist eine totale Grundreinigung der Unterführung, die noch im September erfolgen soll. „Die ganze Unterführung mit den Auf- und Abgängen wird einmal richtig mit dem Hochdruckreiniger gesäubert“, erklärt der Rathaus-Chef dazu.
Kein Angst-Raum
Weiterhin sollen die Graffiti an den beiden Wänden erneuert werden. „Die werden als sehr dunkel empfunden. Daher sollen jetzt neue kommen, in helleren Farben“, sagt Rahn. Das soll auch wieder die 17-köpfige Bad Vilbeler Sprayer-Gruppe um Frank Brechter aus Frankfurt übernehmen, die in Bad Vilbel etwa mit dem Gingko-Gemälde am Sozialamt bestens bekannt ist. Das könnte dann möglicherweise im Oktober der Fall sein.
Nächster Punkt auf der Liste ist die Begrünung. „Wir haben momentan Sträucher und Hecken, die sehr dicht wachsen, ständig beschnitten werden müssen und auch nicht sehr hübsch aussehen“, sagt Rahn. Große, dichte Hecken seien zudem ein „Angstraum“, den es zu beseitigen gelte. Zudem landet in den Hecken schnell Müll. Rahn favorisiert daher Stauden und Gräser, die zum einen einfacher in der Pflege sind und zum anderen optisch einfach schöner aussehen.
Realisieren soll dieses Projekt die Landschaftsarchitektin Hildegunde Henrich aus Liederbach, die auch schon den Kreisel am katholischen Gemeindezentrum St. Bonifatius und die Beete an der Kreuzung beim Bürgerzentrum gestaltet hat. Die Grünflächen dort sind so angelegt, dass das ganze Jahr über ein Hingucker wachsen kann. „Von der Jahreszeit her passt das ja ganz gut. Der September und Oktober sind Monate, in denen Pflanzen sehr gut gesetzt werden können.
Bis Heldenbergen
Mehr Beschilderung soll zudem folgen, damit sich die Pendler noch besser orientieren können. Das Ganze hat noch einen weiteren Hintergrund: Ab Ende 2016 soll die Schnellbuslinie 260 nach Bad Homburg mit den Zeiten der S-Bahnlinie S6 getaktet werden. „Das hätte auch zur Konsequenz, dass wir bei der Buslinie 73 dadurch einige Fahrten einsparen könnten, die sonst parallel laufen“, erklärt Rahn. Die Buslinie 260 ist seit einem Jahr in Betrieb, die Fahrgastzahlen nehmen zu. „Es läuft gut an, wir haben auch schon Zählungen gemacht“, schildert der Bürgermeister.
Ziel des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) ist es, die Buslinie 260 noch weiter auszudehnen, und zwar bis nach Nidderau-Heldenbergen. Die Gespräche mit der Nachbarkommune laufen bereits. Was das kosten würde, ist allerdings noch nicht bekannt. „Es ist der Wunsch des RMV, die Ost-West-Verbindung auszudehnen, der Vorschlag stammt nicht von uns“, betont Rahn.
Derzeit bezahlt die Stadt für die Buslinien 7, 73 und 74 einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 220 000 Euro. Die Kosten für die Linie 260 belaufen sich auf rund 28 000 Euro. Insgesamt gibt die Stadt Karben für den öffentlichen Nahverkehr von der S-Bahn bis zum Nachtbus nach und von Frankfurt etwa 360 000 Euro aus.