Karben. Klein und knubbelig parkt er vor dem Rathaus. Wesentlich unvorteilhafter als sein putziges Aussehen und die gar nicht vorhandenen Abgase vermuten lassen, heißt der Wagen: Eimief, oder, wie Mitsubishi schreibt, „i-MiEV“.
Ein Jahr lang wird der Wagen nun die Mitarbeiter der Verwaltung bei Dienstfahrten durch die Stadt kutschieren – vollkommen emissionsfrei, denn er ist ein Elektroauto. Der Frankfurter Energieversorger Mainova stellt der Stadt den Wagen leihweise zur Verfügung. Und erhofft sich damit einen Nachahmereffekt: Dafür eröffnete der Energieversorger seine erste Stromtankstelle in der Stadt, direkt vorm Rathaus.
Der dort nun geparkte Wagen dürfte eines der zentralen Argumente sein, das viele weiterhin von Elektroautos abhalten dürfte: Er bietet zwar 150 Kilometer Reichweite mit einer Aufladung zu 3,70 Euro, die an der Tankstelle wie auch der normalen Steckdose daheim sechs Stunden dauert. „Das ist ideal in einer Pendlerregion wie hier“, attestiert deshalb Mainova-Vorstand Lothar Herbst. Das erste in Großserie hergestellte Elektroauto kostet satte 35 000 Euro.
Für die Karbener ist immerhin das „Tanken“ kostenlos: Am Mainova-Anschluss wie auch der Ladestation der Ovag auf dem Parkplatz des Hallenfreizeitbades ist das Stromzapfen drei Jahre lang kostenlos. Allzu viel Risiko gehen die Energieversorger damit nicht ein: In der gesamten Wetterau sind laut Auskunft der Friedberger Zulassungsstelle gerade einmal sieben Elektroautos unterwegs.
Mainova-Vorstand Herbst und Karbens Bürgermeister Guido Rahn (CDU) sehen die Elektrotankstellen denn auch mehr als Symbol an. (den)