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Stadt hat ein Plus erspart – Stadt macht erstmals seit 2008 wieder „echten“ Gewinn von 250 000 ¤

Die Stadt Karben lässt langsam den Schuldensumpf hinter sich und wirtschaftet wieder im Plus. Einen kleinen Überschuss will die Stadt nächstes Jahr vorweisen.

Karben. Bürgermeister Guido Rahn (CDU) hat Karbens Haushalt saniert. Eine Viertelmillion Euro Überschuss sieht sein Haushaltsentwurf für 2015 vor. Am Freitag Abend legte er diesen den Stadtverordneten im Parlamant vor. Sie müssen den Etat nun beraten und wohl im Januar genehmigen.

Zum Plus-Ergebnis kommt Karben „ordentlich“, also ohne dass darin Sondereffekte wie der Verkauf von Grundstücken eingerechnet sind. Das bedeutet, dass die Stadt ihr Ergebnis um rund 600 000 Euro binnen nur eines Jahres verbessert. Vor allem die Konjunktur hilft der Stadt: 600 000 Euro mehr an Einkommensteuer und 300 000 Euro mehr Gewerbesteuer fließen in die Kasse sowie 640 000 Euro mehr an Schlüsselzuweisungen vom Land.

Das Plus sorgt jedoch sofort dazu, dass andere die Hand aufhalten: 520 000 Euro mehr als 2014 muss die Stadt an den Kreis und für Schulen bezahlen. Unterm Strich bleiben 300 000 Euro mehr durch „externe Faktoren“. Für Karben bedeutet das einen Rekord: Zählt man alle Steuereinnahmen zusammen und zieht die Umlagen ab, nimmt die Stadt 13,98 Millionen ein. Das ist so viel wie noch nie und sogar noch etwas mehr als im bisherigen Rekordjahr 2008. Damals flossen 13,88 Millionen Euro.

Das Plus scheint bitter nötig, denn allein die Personalkosten steigen um 570 000 Euro. Nicht nur wegen Tarifsteigerungen, so Rahn, sondern vor allem, weil die Stadt immer mehr Erzieherinnen in Kitas braucht.

Kosten für Kinder

Binnen drei Jahren seien die Kosten um 20 Prozent gestiegen. Von 2009 bis Ende 2015 werde Karben allein die Zahl der Kleinkind-Betreuungsplätze von 33 auf 200 erhöht haben. „So schön Zuwachs an Kindern und Einwohner ist“, sagt Guido Rahn, „das muss man erstmal verkraften.“ Intern im Rathaus seien die Sparmöglichkeiten inzwischen beschränkt, räumt er ein. Nachdem der Personalbestand – außer in den Kitas – seit Jahren reduziert werde, seien „die Möglichkeiten zur Personaleinsparung ausgereizt“.

Durch das konjunkturell bedingte Auf und Ab bei den Steuereinnahmen in jedem Jahr mahnt der Bürgermeister die Stadtpolitiker zum Maß halten: „Wir müssen Rücklagen bilden.“ Damit will Rahn nächstes Jahr starten: 1,35 Millionen Euro will er einsetzen, um Äcker zu kaufen für Gebiete, die zu Baugebieten werden. Das betreffe den Bereich Waldhohl in Groß-Karben, wo 2016/17 die ersten Häuser gebaut werden sollen.

Trotz allen Sparens mag Rahn das Investieren nicht lassen. Fast 800 000 Euro plant er ein, damit am Stadion an der Waldhohl der neue Kunstrasenplatz für die KSG Groß-Karben sowie die ersten „Erlebnispunkte“ an der bald renaturierten Nidda entstehen können. Für letztere stehen 600 000 Euro bereit. All das schaffe die Stadt ohne neue Schulden, betont Rahn. (den)