Karben. Die Stadt hat in einem Pilotprojekt die Pflege der beiden Friedhöfe in Kloppenheim und Rendel an das Harheimer Unternehmen Rundel Dienstleistungen GmbH vergeben. Der zu Anfang April in Kraft getretene Vertrag ist zunächst auf zwei Jahre befristet.
Dieses Pilotprojekt ist Teil der Umstrukturierung des städtischen Friedhofwesens. Damit soll effektiver gewirtschaftet werden, informiert der zuständige Stadtrat Jochen Schmitt (SPD). Da im Bereich des Bauhofes, der auch für die Pflege der Friedhöfe und die Durchführung der Bestattungen zuständig ist, immer weniger Personal zur Verfügung steht, habe die Stadt nun mit dem Vertrag mit Rundel einen Anfang für die Neustrukturierung gemacht, erläuterte Schmitt. Die Stadtverwaltung habe mit einer beschränkten Ausschreibung 13 Firmen aufgefordert ein Angebot abzugeben. Mit der Firma Rundel habe ein Unternehmen aus der Region den Zuschlag erhalten, das bereits über mehrjährige Erfahrung in der Pflege von Friedhöfen verfüge.
Im Vorfeld hatte die Stadtverwaltung Kontakt mit verschiedenen anderen Städten aufgenom-men. Die Erfahrungen, die diese mit einer Fremdvergabe gemacht hatten bzw. machen, waren sehr unterschiedlich. Einige Kommunen haben die Vergabe der Pflege der Friedhöfe an private Dienstleister wieder zurückgenommen und lassen nun wieder die Pflege durch den Bauhof durchführen. Andere Städte hätten dagegen gute Erfahrungen mit einer Fremdvergabe gemacht, bilanzierte Schmitt die Rückmeldungen.
Aufgrund der Personalsituation des Karbener Bauhofes – seit 2004 sind fünf Stellen nicht wieder besetzt worden – seien Initiativen notwendig, um dauerhaft eine gute Pflege der Friedhöfe sicherzustellen. Nach Ansicht des Stadtrates werden die Erfahrungen in den kommenden beiden Jahren zeigen, ob eine Vergabe an Private ein möglicher Weg für den gesamten Friedhofsbereich sei und welche Schwierigkeiten hierdurch entstehen. Nach dieser Probephase „wissen wir mehr, um über den zukünftigen Weg zu entscheiden“, ist sich Jochen Schmitt sicher.
Die Unterhaltungspflege auf den Friedhöfen umfasst Reinigungsarbeiten der Wege sowie den Winterdienst, die Pflege und den Schnitt von Hecken und Gehölzen sowie die Pflegearbeiten an Rasenflächen und Bäumen. Die Kosten für die Unterhaltungspflege für die Jahre 2009 und 2010 werden sich auf etwas unter 100.000 Euro belaufen. (hir)