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Spielen in der Natur – Neue Wald- und Erlebnispädagogin ergänzen sich beim Waldkiga Matsche Pampe

Seit ein paar Monaten arbeitet Cornelia Heuschuch-Sammet beim Waldkindergarten Matsche Pampe. Die 44-Jährige ist nicht nur Erzieherin, sondern auch staatlich geprüfte Waldpädagogin. Sozialarbeiterin Isa Rusch-Hübner ist Erlebnispädagogin und ihre Kollegin.

Karben. Die Kinder sind ins Spielen vertieft. Während drei Mädchen aus kleinen Zweigen ein Lagerfeuer bauen, kicken ein paar Jungs ein Holzstück als Fußballersatz durch den Wald. Andere spielen Nachlaufen oder sind im Rollenspiel kreativ. Die Kinder vom Waldkindergarten Matsche Pampe wuseln jeden Tag im Freien. Der Wald ist ihr Spielplatz, davon zeugen auch die kleinen Rucksäcke, die an den Zweigen an einem Baum hängen.

„Die Arbeit macht hier sehr viel Spaß“, sagt Heuschuch-Sammet. Die Erzieherin ist vor einigen Jahren als Quereinsteigerin aus dem öffentlichen Dienst zu dem Beruf gekommen. „Da meine Tochter behindert ist, habe ich viel Erfahrung im heilpädagogischen Bereich gesammelt“, erzählt die 44-Jährige.

So hat sie zum Beispiel an einer Waldorfschule ausgeholfen. Sie studierte Sozialpädagogik mit dem Gedanken, später in die Heilpädagogik zu gehen. Nach dem Studium musste Heuschuch-Sammet ein Anerkennungsjahr leisten.

Offizielle Ausbildung

„Meine Tutorin empfahl mir, in einen Kindergarten zu gehen, um auch diese Richtung abzudecken“, berichtet sie. Und so kam sie in einen Frankfurter Kindergarten mit einer Waldgruppe. „Da habe ich gemerkt, wie viel Spaß mir diese Arbeit macht“, sagt sie. Durch Bekannte im Forstbereich wurde sie auf die Ausbildung zur Waldpädagogin aufmerksam, die seit 2008 vom Landesbetrieb Hessen-Forst angeboten wird.

Heuschuch-Sammet nahm Kontakt zum Forstamt in Weilburg auf und hatte Glück, dass sie zügig mit der Ausbildung beginnen konnte. Etwas über ein Jahr brauchte sie für die einzelnen Module wie Recht, Pädagogik und Ökologie sowie den Fortbildungen zum Wald wie Naturschutz – statt sonst üblicher zwei Jahre. „Ich habe viel im Eigenstudium gelernt“, sagt die Waldpädagogin. In ihrer Prüfung musste sie ihr Konzept an einer fremden Gruppe umsetzen.

Praktische Erfahrung sammelte sie bei Sabine Scholl in der Fasanerie Klein-Auheim, bei Iris Husermann vom Forstamt Langen und bei Rainer Berg vom Stadtwaldhaus in Frankfurt. Die Drei hätten sie auch dazu inspiriert, bei ihrer Arbeit als Erzieherin den Schwerpunkt stärker auf diesen Bereich zu legen. „So bin ich dann zu Matsche Pampe gekommen“, erzählt die Erzieherin und lacht. Sie ergänzt sich im insgesamt vierköpfigen Team mit ihrer Kollegin, der Erlebnispädagogin Isa Rusch-Hübner. „Bei der Erlebnispädagogik geht es eher darum, seine eigenen Grenzen kennenzulernen“, erklärt die 35-Jährige den Unterschied. Die Erfahrung sammeln die Kinder unter anderem beim Klettern im Wald oder bei der Slackline, einem gespannten Gurtband zwischen zwei Bäumen. Bei der gesamten Arbeit orientiere sich der Waldkindergarten am hessischen Bildungs- und Erziehungsplan, also den für alle Kindergärten und Grundschulen gültigen Vorgaben des Kultusministeriums, erinnert Cornelia Heuschuch-Sammet.

Kreativität fördern

17 Jungen und Mädchen gehören der Gruppe von Matsche Pampe an. Kreativität gehört zum Alltag, da die Kinder in freier Natur unterwegs sind und spielen. Dabei gibt es mehrere feste Plätze im Wald, die von den beiden Betreuerinnen nach Abstimmung mit den Kindern angesteuert werden. „Wir basteln zum Beispiel auch Hexenbesen oder Wanderstöcke“, erzählt Rusch-Hübner. Dazu gibt es feste Rituale wie den Morgenkreis, die Frühstücks- und die Erzählrunde.

Neu ist der Plüsch-Steinkauz Speedy, der die Erzählrunden einleitet. Wer ihn hält, darf von seinen Erlebnissen berichten. Er ergänzt Plüsch-Eule Max, die bei den Waldthemen hilft. Und im Bollerwagen sind Lupen, Bestimmungsbücher und Schnitzwerkzeug immer mit von der Partie. Schließlich gibt es im Wald viel zu entdecken.

Kontakt unter www.matsche-pampe.de