Karben. Gegründet wurde die Freiwillige Feuerwehr Burg-Gräfenrode am 21. Februar 1951. Davor wurde der Brandschutz durch eine Pflichtfeuerwehr sichergestellt. Seither engagieren sich zahlreiche Männer und Frauen freiwillig rund um die Uhr, um die Bürger bei Bränden, Hochwasser und Unfällen zu schützen, zu retten und oftmals das Schlimmste zu verhindern. So ist die Einsatzabteilung der Roggauer Feuerwehr allein in den letzten zehn Jahren zu 97 Bränden und 173 Hilfeleistungen ausgerückt.
Als größter Einsatz in Roggau bleibt jener vom 28. Mai 1999 unvergessen. „Allein durch starken Regen verursacht, haben sich große Wassermassen ihren Weg durchs Dorf gesucht, es sah aus wie ein reißender Fluss“, erinnern sich Norbert Meisinger, Wehrführer, und Michael Gerber, Vereinsvorsitzender. Hochwasser habe es schon öfter gegegeben, „aber nicht in diesem Ausmaß“. Autos und Glascontainer wurden fortgespült, Keller überflutet, Öltanks liefen voll. Das Aufräumen dauerte mehrere Tage.
Die Freiwillige Feuerwehr Roggau zeichnet sich durch Kontinuität in der Führungsriege aus. So gab es in 60 Jahren nur vier Wehrführer. Der erste war Jakob Büttner. Ihm folgte Karl Heß. Er hatte das Amt des Wehrführers 22 Jahre lang von 1964 bis 1986 inne. In seine Amtszeit fiel im Jahr 1974 die Verschwisterung mit der Feuerwehr in Hirschbach/Oberösterreich. Die freundschaftlichen Beziehungen bestehen bis heute. In den folgenden acht Jahren war Johann Polheim verantwortlich.
Seit 17 Jahren ist Norbert Meisinger Wehrführer. Michael Gerber ist seit 2008 Vorsitzender des Vereins der Freiwilligen Feuerwehr Burg-Gräfenrode, der derzeit rund 400 Mitglieder zählt. 30 Mitglieder gehören der Einsatzabteilung an: 29 Männer und Beate Spieckermann als derzeit einzige Frau. Es gibt eine Jugendabteilung sowie eine Bambinigrupp.
„Wir sind fest im Dorf verankert“, sagt Meisinger. So stellt die Feuerwehr jährlich den Maibaum auf, feiert seit neun Jahren die Sonnenwendfeier und gibt beim Tag der offenen Tür jeweils am zweiten Sonntag im August Einblick in ihre Arbeit und Räume.
Zwar werden die Feuerwehrleute in der Ausbildung auf die Einsätze vorbereitet, doch auch für erfahrene Feuerwehrleute gibt es Einsätze, die an die Substanz gehen. Das seien Unfälle mit Kindern oder wenn man das Opfer persönlich kenne, „das ist das Schlimmste“, sagen Meisinger und Gerber. „Doch Gott sei Dank gibt es in Roggau nur selten schwere Unfälle mit Toten“, fügt Meisinger hinzu. Das Verständnis von Ehepartnern und Familie ist wichtig, „denn wenn wir alarmiert werden, müssen Familienfeiern und anderes Privates erst einmal hintanstehen“, sagen Meisinger.