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Schulsozialarbeit an allen Karbener Grundschulen

Zwei Schulsozialarbeiterinnen sind jetzt an den Karbener Grundschulen tätig (von links): Claudia Rolle, Julia-Charlott Jackel, Thomas Frühauf, Leiter der städtischen Jugendpflege, und Selzerbach-Schulleiterin Petra Mattes-Ahäuser. Foto: Pegelow
Zwei Schulsozialarbeiterinnen sind jetzt an den Karbener Grundschulen tätig (von links): Claudia Rolle, Julia-Charlott Jackel, Thomas Frühauf, Leiter der städtischen Jugendpflege, und Selzerbach-Schulleiterin Petra Mattes-Ahäuser. Foto: Pegelow

Karben. In den Schulen scheint es immer mehr auffällige Schüler zu geben. Und weil Schule heutzutage von morgens bis spätnachmittags dauert, fallen sie den Lehrkräften häufiger auf. Gab es verhaltensauffällige Schüler früher nur in weiterführenden Schulen, sind sie jetzt schon in den Grundschulen anzutreffen. Deshalb haben sich Stadt und Kreis entschlossen, Schulsozialarbeiter für die Grundschulen einzustellen. Claudia Rolle und Julia-Charlott Jackel haben eine Menge zu tun.
Schulsozialarbeit an der Grundschule ist in Karben kein ganz neues Projekt. An der Pestalozzischule in Groß-Karben hat sie im Februar 2017 bereits begonnen. Dafür war Patrizio Sattar zu Anette Kehrbaum und Bettina Kreutz gestoßen. Die beiden langjährigen Schulsozialarbeiterinnen sind seit den 90er Jahren an der Gesamtschule aktiv.
Die Stadt hatte aber darauf gedrängt, dass die Schulsozialarbeit auch auf die Grundschulen ausgeweitet wird. Der Wetteraukreis zeigte sich vom Sinn einer solchen Arbeit überzeugt. Als Sattar die Stadt Karben Ende des vergangenen Jahres verließ, hatte er schon seit Oktober seine Nachfolgerin Julia-Charlott Jackel eingearbeitet. Deshalb ist die Sozialarbeiterin und Sozialpädagogin in einige Projekte an der Groß-Karbener Schule eingestiegen. Sie betreut nicht nur die Pestalozzischule, sondern auch die Selzerbachschule in Klein-Karben. Mit 210 und 235 Schülern sind das die beiden größten Grundschulen in der Stadt.
Pro Woche ist Jackel jeweils 15 Stunden an einer der Schulen. Dort gibt es Angebote wie etwa die Arbeitsgemeinschaft Pausenhelfer und Streitschlichter. Sie macht auch Sozialtrainings mit Schülern der zweiten Klasse. Seit Februar versucht sie, mit Methoden zur Stärkung des Selbstbewusstseins zu arbeiten. Aber es gehe auch darum, gemeinsam zu lernen und einander zuzuhören sowie Probleme gemeinsam zu lösen.
DEMOKRATIE VERMITTELN
Auch an der Selzerbachschule hat Julia-Charlott Jackel schon einiges bewegen können, wie sie sagt. So gebe es in zwei Klassen einen Klassenrat, um demokratische Methoden zur Regelung von Kommunikation einzuführen. Außerdem würden Themen besprochen, die die Kinder beschäftigen, wie etwa Beleidigungen. Auch in Klein-Karben gebe es eine AG Pausenhelfer und Streitschlichter. An der Selzerbachschule hat die Schulsozialarbeiterin zudem Sprechstunden für Schüler in den Pausen eingeführt.
Schulleiterin Petra Matthes-Ahäuser betont, man habe schon sehr lange für die Sozialarbeit an ihrer Schule gekämpft. »Das Kollegium ist froh, dass sie jemand unterstützt.« Deshalb hat die Schulleiterin auch alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit die beiden in der Klein-Karbener Grundschule ein eigenes Büro haben. »Das ist auch für uns Treffpunkt und Ort, an dem wir uns austauschen können«, betont Claudia Rolle. Sie kümmert sich um die insgesamt rund 340 Kinder an den drei Grundschulen in Kloppenheim, Okarben und Petterweil.
Die Bad Vilbelerin hat ihre Tätigkeit aber erst am 1. Februar aufgenommen. Zurzeit ist die Diplom-Sozialarbeiterin noch dabei, den Bedarf an den Schulen zu ermitteln. Aber auch dort will sie Streitschlichter und eine Pausenhelfer AG einführen und soziales Lernen als Projekt für verschiedene Klassen einführen.