Veröffentlicht am

Sankt Michaelis soll wieder erblühen

Karben. Der betörende Duft historischer Rosen durchzieht den Kirchgarten der kleinen St. Michaelis Kirche in Klein-Karben. Auf einem Tisch sind 100 Stämmchen aus Steinfurth zu einer Pyramide aufgebaut. Kirchenvorstand Christian Trabandt freut sich: „Die haben wir als Spende bekommen für unser Projekt Erhalten und Gestalten.“ Für zehn Euro pro Stock sollen die Blumen zum benötigten Spendenerlös von 20000 Euro beitragen – ein Großteil ist schon zusammengekommen.

Die Geschichte hinter den Rosen erzählt Trabandt gerne: Die Schwester seines Urgroßvaters Wilhelm Trabandt, Marie-Magdalena, geboren in Karben, habe nach Steinfurth in die älteste Rosenschule Deutschlands der Familie Schultheis eingeheiratet. Vom „Tante Lenchen“ berichteten die Nachfahren den Besitzern, unter ihnen Heino Schultheis, den die Gestaltung des Kirchgartens interessierte.

Garten neu gestaltet

„Wenn wir da nicht auch Rosen brauchen“, schlug Schultheis vor und veranlasste die Spende. In der Tat, verrät Landschaftsgestalterin Cynthia Nebel, wurden die ersten Siesmayer-Rosen vor den Kircheneingang gesetzt. In insgesamt acht Felder hat sie den Gartenbereich unterteilt, rund um die vier Kirchenschenkel.

„Sie haben alle unterschiedliche Stimmungen“, erklärt Nebel. So genannte Bibel-Gärten sollen zukünftig die Konfirmanden gestalten – so werden Bibelstellen im Garten sichtbar.

Die Rosenspende verkauft sich großartig und ebenso die Würstchen vom Grill. Nachschub muss eilends organisiert werden. „Alles kein Problem“, versichert Vikar Kaarlo Friedrich. Besonders freut er sich auf die Trommel-Beats der „Les Amis du Tam-Tam“ aus Altenstadt, die zum Konzert zu siebt angereist sind – ebenfalls als „Spendenauftritt“ zugunsten der Kirche und seines Kleinod-Gartens entlang der Pilgerroute St.Bonifatius.

Rosenduft für daheim

Runheid Hahn hat gerade ein Rosenstöckchen mit hellrosa Knospen erstanden. Gut gelaunt lauscht sie nun bei einem Gläschen Sankt-Michaelis-Wein im Kirchgarten den rhythmischen Klängen unter der Regie von Trommler Frank Köstler. Über ihren Kauf freut sie sich dabei ganz besonders: „Ich weiß schon genau, wo die hinkommt“, sagt sie – und schnuppert genussvoll an ihrer Rose. (ssp)