Karben. Gute Qualität zu günstigen Preisen kaufen, das macht jeder Schnäppchenfuchs gerne. In der evangelischen Kirche in Petterweil gab es dazu kürzlich die Möglichkeit – bloß stand das Schnäppchen im Hintergrund. Die Einnahmen gehen nämlich an die Pfarrer-Flick-Stiftung.
Die Idee zum Flohmarkt für die gute Sache hatte Renate Becker vor mehr als vier Jahren. Von einem solchen Kleidermarkt in Petterweil sollte jeder profitieren: Käufer und Verkäufer. „Wir haben eine Woche lang Kleidung gesammelt und haben Spenden aus ganz Karben, Bad Vilbel, Bad Homburg und sogar Frankfurt erhalten“, freut sich die Initiatorin. Sie legt Wert darauf, dass beim Kleidermarkt kein Ramsch oder minderwertige Artikel verkauft werden.
„Die Sachen werden genauestens überprüft und noch einmal gebügelt, bevor sie hier aufgehängt werden“, sagt Becker. Egal, ob T-Shirts, Pullover, Röcke oder sogar Herrenanzüge – es ist für jeden Geschmack und auch für jede Größe etwas dabei. „Es geht los bei der Größe 34 für zierliche Damen bis hin zu Übergrößen für kräftige Personen“, erklärt die Organisatorin.
Über eine Tatsache freut sich die Petterweilerin in diesem Jahr ganz besonders. 25 Anzüge und vier Outdoor-Jacken hat sie von einem Herrenausstatter aus Jossgrund im Spessart erhalten. „Ich bin über das Fernsehen auf den Herrn aufmerksam geworden und habe ihn angeschrieben“, erzählt Renate Becker freudestrahlend. „Er war sofort begeistert und hat uns die hochwertigen Produkte kostenlos zur Verfügung gestellt.“
Für 20 bis 25 Euro konnten Herren diese Kleidungsstücke dann kaufen. Eine, die auch einen großen Teil zum Gelingen der wohltätigen Veranstaltung beiträgt, ist Irene Müller. In mühseliger Handarbeit strickte sie über Wochen hinweg Socken in allen Farben und Größen und bietet diese ebenso zum Verkauf an. Fast 1000 Euro kommen so jährlich beim Kleidermarkt zusammen. Für Renate Becker, die Katholikin und Gemeindemitglied der Sankt-Bardo-Kirche ist, geht es darum, das gemeinnützige Projekt, das von Pfarrer Heinrich Christian Flick ins Leben gerufen wurde, zu unterstützen. Damit werde Ökumene gelebt. „Es wird dort eine tolle Arbeit geleistet, und ich bin stolz, mit den Einnahmen des Marktes einen Teil dazu beizusteuern.“