Karben. „Sie hat alle Vorteile auf ihrer Seite.“ So verteidigt der FDP-Vorsitzende und Stadtverordneter Oliver Feyl die Entscheidung der Koalition für die ortsferne Trasse für die Ortsumfahrung der B 3. „Noch-Bürgermeister“ Roland Schulz (SPD), findet Feyl, widerspreche sich mit seiner Kritik an der Entscheidung von CDU, FWG und FDP mehrfach selbst.
Wie es möglich gewesen sein solle, die erst vor wenigen Jahren von seinem Vorgänger Kurt-Manfred Kress vorgeschlagene „blaue Trasse“ bereits zweimal geprüft zu haben, „ist mir ein Rätsel“, sagt Feyl.
Die „blaue Variante“ berücksichtige „bestmöglich die Interessen der Bürger“, findet Feyl. Auch aus städtebaulicher Sicht habe diese Variante nur Vorteile, was ja bereits ein städtebauliches Gutachten festgestellt habe, wie der Bürgermeister zutreffend bemerkt habe. „Es ist daher nicht einsichtig, weshalb diese nicht weiter verfolgt werden sollte und weshalb sich die SPD so vehement gegen diese Variante sträubt.“
Wenn die SPD entgegen der Erklärung des Bürgermeisters betone, dass die von ihr favorisierte Variante sich nicht wesentlich von der im Stadtparlament beschlossenen Variante unterscheide, verwundere es, warum dieser „blauen Variante“ nicht zugestimmt wurde. „Das liegt vermutlich wohl daran, dass es doch einen wesentlichen Unterschied gibt: Der Korridor, von dem die SPD spricht, ist nur wenige Meter breit.“ Er reiche aber gerade nicht bis zu der blauen Trassenführung hinauf, sondern bleibe wesentlich näher an der Wohnbebauung, erklärt Oliver Feyl. „Wenn einem wirklich der schnelle Weiterbau am Herzen läge, hätte die SPD wohl kaum den Straßenbau jahrelang verhindert.“ Das Wohl der Bevölkerung müsse im Mittelpunkt stehen, findet der Liberale. „Naturschutz ist wichtig, jedoch können bei Baumaßnahmen Ausgleichsflächen geschaffen werden.“ (zlp)